Leipzig feiert: Historisches Turnfest verbindet Tradition und Einheit!

Leipzig feiert: Historisches Turnfest verbindet Tradition und Einheit!

Leipzig, Deutschland - Im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig wird aktuell an die Tradition der Turnfeste erinnert. Eine Kopie einer Bekanntmachung aus dem Jahr 1863 belegt das erste Turnfest in Leipzig und dokumentiert den Modus der Kartenverkäufe für die Festlichkeiten auf dem Festplatz. Museologe Dietmar Schulze hebt hervor, dass dieses Ereignis nicht nur sportliche, sondern auch bedeutende politische Hintergründe hatte. Es fand ein halbes Jahrhundert nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig statt, in einer Zeit, als Deutschland vor den Einigungskriegen stand, ausgelöst durch die Ambitionen Bismarcks. Das Turnfest symbolisierte die versammelten Kräfte der Männer aus allen deutschen Ländern, insbesondere in Hinblick auf die nationale Einheit.

Die Nachwirkungen des Turnfestes waren enorm. In den Folgejahren boomte die Wirtschaft, zahlreiche Unternehmen wurden gegründet, und Städte zogen verstärkt Arbeitskräfte vom Land an. Leipzig erlebte einen Sportboom, geprägt von der Errichtung neuer Sportplätze und der Gründung diverser Sportvereine. Im Jahr 1893 wurde der Fußballverein Lipsia gegründet, zeitgleich mit der Gründung der Sportbrüder Leipzig, die später mit dem VfB Leipzig fusionierten. Im Jahr 1900 erfolgte die Gründung des Deutschen Fußballbundes in Leipzig.

Turnfeste in der DDR

Zwischen 1954 und 1987 fand das Turn- und Sportfest der DDR insgesamt achtmal in Leipzig statt. Dieses Fest folgte der Tradition der vorangegangenen Deutschen Turnfeste und bot verschiedenen Veranstaltungen, darunter große Sportshows, Fußball-Länderspiele sowie internationale Leichtathletik-Wettbewerbe. Gemäß [Wikipedia] wurden Medaillen auch für künstlerische Wettbewerbe verliehen. Ab 1977 wurden zudem Kinder- und Jugendspartakiaden in nahezu allen Städten der DDR parallel durchgeführt, was der Leipziger Spartakiade zentrale Bedeutung verlieh.

Die ersten Turn- und Sportfeste begannen auf der Festwiese neben dem geplanten Zentralstadion, bevor das II. DTSF 1956 ins neu eröffnete Zentralstadion umzog. Diese Veranstaltungen wurden oft als Prestige-Events inszeniert, choreografiert „für Frieden und Sozialismus“. Ein weiteres Turnfest fand 2013 in Leipzig statt, geprägt von Nationalismus und dem zum ersten Mal stattfindenden Militär-Turnen. Ein Plakat aus dieser Zeit zeigt einen Athleten, der in der Pose eines Kugelstoßers einen Felsbrocken gen Himmel stößt, ein Bild, das in den Wirren des Ersten Weltkriegs sogar noch mehr Bedeutung bekam.

Die Wiederbelebung der Turnfeste

Nach der Wende erlebte Leipzig eine Rückkehr zu gesamtdeutschen Turnfesten. 2002 war die Stadt Gastgeber eines solchen Festes im geeinten Deutschland, das sich auf Wettkampf und Show konzentrierte. Besonders eindrucksvoll war die Abschlussgala, die auf einer Großbaustelle stattfand, aber dennoch als Spektakel wahrgenommen wurde. Für die Zukunft wird das nächste Turnfest in Leipzig unter dem Motto „Leipzig verbindet“ angekündigt.

Die tief verwurzelte Tradition des Turnens in Deutschland wird somit nicht nur in der Geschichte der Turnfeste sichtbar, sondern auch in der ständigen Erinnerung an vergangene Ereignisse, wie sie [MDR] dokumentiert. Diese Feste sind ein wichtiger Teil der deutschen Sportgeschichte und spiegeln die gesellschaftlichen Umbrüche und Entwicklungen wider, die mit ihnen einhergingen.

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OrtLeipzig, Deutschland
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