Fussballfans in Leipzig: Protestaktion gegen Sicherheitspolitik am Sonntag!
Am 16.11.2025 demonstrieren Fußballfans in Leipzig für Fankultur und gegen Sicherheitsmaßnahmen. Treffpunkt: Richard-Wagner-Platz, 11:30 Uhr.

Fussballfans in Leipzig: Protestaktion gegen Sicherheitspolitik am Sonntag!
Am kommenden Sonntag, dem 16. November 2025, werden Fußballfans aus ganz Deutschland zu einer Großdemonstration in Leipzig erwartet. Der Aufruf zur Teilnahme kommt überwiegend von Ultras, die eine gemeinsame Anreise organisieren. Während die Versammlungsbehörde eine Teilnehmerzahl von 5.000 für die Veranstaltung ausgewiesen hat, schätzen Insider die tatsächliche Zahl auf 10.000 bis 15.000 oder sogar mehr. Die Demonstration beginnt um 11:30 Uhr auf dem Richard-Wagner-Platz und wird in einem Uhrzeigersinn um die Innenstadt verlaufen. Auf Rückmeldungen von 40 bis 50 Ultragruppen aus verschiedenen Fußball-Bundesligen kann man sich bereits stützen.
Die Organisation dieser Demonstration erfolgte kurzfrisitg und wurde durch eine bevorstehende Konferenz der Innenminister über neue Sicherheitsvorgaben in Fußballstadien ausgelöst. Die hohe Mobilisierung unter den Ultras zeigt den starken Wunsch, die eigene Fankultur zu verteidigen, während gleichzeitig betont wird, dass die Teilnehmer respektvoll miteinander umgehen sollen, um Auseinandersetzungen zu vermeiden. Die Polizei wird die Veranstaltung begleiten und hat zusätzliche Kräfte aus anderen Bundesländern angefordert, um für Sicherheit zu sorgen.
Hintergrund der Proteste
Die Demonstration wird nicht nur als Ausdruck der Fankultur gesehen, sondern auch als kritische Stimme gegen die repressive Fanpolitik, die von Politikern als Teil der Law-and-Order-Strategie angestoßen wird. Diese Politik wird von vielen als Bedrohung für die lebendige Fankultur in Deutschland wahrgenommen, die international bewundert wird. So wurde bereits bei den letzten Bundesligaspielen in den Fankurven gegen die geplanten Maßnahmen mit Spruchbändern protestiert. Ein zentrales Anliegen ist die bevorstehende Innenministerkonferenz (IMK) Anfang Dezember, bei der sich die Veranstalter und Teilnehmer gegen Maßnahmen wie personalisierte Tickets und striktere Stadionverbotsrichtlinien aussprechen möchten, die der Fankultur schaden könnten. Der Slogan der Demonstration lautet: „Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus – Ja zur Fankultur!“ sportschau.de berichtet, dass die letzte bundesweite Fandemonstration im Oktober 2010 in Berlin stattfand, bei der bis zu 10.000 Teilnehmer anwesend waren.
Die Organisatoren, darunter das Netzwerk „Fanszenen Deutschlands“, kritisieren die Kommunikation der Politik und fordern mehr Transparenz hinsichtlich der zukünftigen Sicherheitsmaßnahmen. Sie erwarten, dass die Demonstration in Leipzig ein Zeichen für den Erhalt der Fankultur setzt und der Auftakt für weitere Protestaktionen in deutschen Stadien sein wird. Auch im Hinblick auf das anstehende DFB-Länderspiel gegen die Slowakei am Montag in Leipzig sind weitere Protestaktionen geplant, was die Brisanz der Demonstration unterstreicht ultra1894.de.
Sachsens Innenminister Armin Schuster äußerte sich zudem positiv über das gesteigerte Interesse an den Themen der Innenministerkonferenz und der Fankultur in Leipzig. Während einige rivalisierende Ultras aufgrund interner Differenzen von der Teilnahme absagten, bleibt die Erwartung laut, dass am Sonntag eine große Anzahl an Fans in Vereinsfarben erscheinen wird und reduzierte Gegenstände wie Pyrotechnik oder Vermummungsstücke mitgebracht werden sollen.