CSD Leipzig 2023: Tausende feiern für Freiheit und Menschenrechte
Leipzig feierte den CSD 2023 mit über 10.000 Teilnehmern, ein Zeichen für Freiheit und Menschenrechte, inspiriert von 1989.

CSD Leipzig 2023: Tausende feiern für Freiheit und Menschenrechte
Am Samstag, den 28. Juni 2025, fand in Leipzig der Christopher Street Day (CSD) unter dem Motto „Wir bleiben hier!“ statt. Dieses Motto war eine Hommage an die Friedliche Revolution von 1989, die das Land nachhaltig veränderte. Über 10.000 Menschen nahmen an den Feierlichkeiten teil, was die Bedeutung und den Zusammenhalt innerhalb der LGBTQIA+ Gemeinschaft in der Stadt unterstreicht. Im vergangenen Jahr hatte der CSD mit Störungen von mehreren hundert rechten Gegendemonstranten zu kämpfen, doch in diesem Jahr blieb es während des gesamten Demonstrationsumzugs friedlich, wie die Polizei meldete. Die Veranstalter betonten, dass der CSD für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte stehe, Werte, die sie auch in das diesjährige Motto integrierten.
Rund um das Event fanden mehr als 50 verschiedene Veranstaltungen in Leipzig statt. Die Regenbogenfahne, als Symbol der Emanzipationsbewegung, wurde am Neuen Rathaus gehisst, um die Vielfalt und die Rechte der LGBTQIA+ Menschen sichtbar zu machen. Der Höhepunkt des CSD, traditionell der Abschlusstag mit einer Kundgebung am Augustusplatz, wurde von einem farbenfrohen Zug durch die Stadt begleitet. Dieser Tag erinnert auch an die Ereignisse des 28. Juni 1969 in New York, als die Polizei die Bar Stonewall Inn stürmte und damit die moderne LGBTQIA+ Bewegung auslöste. Zudem fand in Leipzig der erste CSD Ostdeutschlands im Jahr 1992 statt und setzte damit einen wichtigen Meilenstein für die Bewegung in der Region.
Historische Momente in Leipzig
Seit der Friedlichen Revolution 1989 stehen viele wichtige Ereignisse in Leipzig im Fokus. Ein besonders prägendes Datum ist der 9. Oktober 1989, als Bürger mutig auf die Straßen gingen und einen friedlichen Protest gegen das DDR-Regime signalisierten. Anlässlich dieses wichtigen Moments wurden 21 Minuten Videoaufnahmen veröffentlicht, die die Demonstration dokumentieren, welche den Beginn einer Reihe von Veränderungen in der DDR einläuteten. Der Eigenart dieser Aufnahmen liegt in der Tatsache, dass sie heimlich während der Zeit der Stasi aufgenommen wurden. Zu diesem Zweck nutzten die Filmemacher eine geheime Flucht über die Dächer von Prenzlauer Berg, um den Stasi-Beobachtungen zu entkommen. Schließlich fanden sie im Kirchturm der Reformierten Kirche einen geeigneten Platz, um die Menge zu filmen.
Die Atmosphäre an diesem entscheidenden Abend war geprägt von Sprechchören wie „Wir sind das Volk“ und die friedliche Entschlossenheit der Demonstranten überwältigte die Filmer. Nach der Ausstrahlung der Aufnahmen im Westfernsehen wurde die Bedeutung dieser Ereignisse deutlich, was die Entstehung einer neuen Ära für die DDR präsentierte. Historiker und Zeitzeugen verweisen auf den 9. Oktober als entscheidenden Moment, der viele Menschen in Leipzig und darüber hinaus inspiriert hat. Die Reflexion über diese gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen dürfte weiterhin einen festen Platz in der deutschen Geschichte und im kollektiven Gedächtnis einnehmen, während die CSD-Veranstaltungen in Leipzig ein Zeichen dafür setzen, wie weit die Gesellschaft gekommen ist.