Leipzigs Güterschuppen am Connewitzer Bahnhof: Verkauf oder Kultur?

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Die Linksfraktion setzt sich gegen den Verkauf des Güterschuppens am S-Bahnhof Connewitz ein und plant kulturelle Nutzungen.

Die Linksfraktion setzt sich gegen den Verkauf des Güterschuppens am S-Bahnhof Connewitz ein und plant kulturelle Nutzungen.
Die Linksfraktion setzt sich gegen den Verkauf des Güterschuppens am S-Bahnhof Connewitz ein und plant kulturelle Nutzungen.

Leipzigs Güterschuppen am Connewitzer Bahnhof: Verkauf oder Kultur?

Am 18. Oktober 2025 gibt es neue Entwicklungen rund um den ehemaligen Güterschuppen am S-Bahnhof Connewitz in Leipzig. Im Jahr 2024 erwarb die Stadt Leipzig Flächen für einen P+R-Platz von der Bahn, doch die Zukunft des angrenzenden Güterschuppens bleibt ungewiss. Die Linksfraktion hat sich vehement gegen einen möglichen Verkauf der Flächen ausgesprochen und sieht hierin eine Gefahr für langfristige Gestaltungsmöglichkeiten in der Stadt.

Vor fünf Jahren beschloss die Linksfraktion, die kulturelle Nutzung des Güterschuppens zu prüfen. Diese Prüfung hat ergeben, dass der Raum für Künstlerateliers, Bandproben und gastronomische Einrichtungen genutzt werden könnte. Die Instandsetzung des Gebäudes wird auf mindestens 1,3 Millionen Euro geschätzt, was die Angelegenheit noch komplexer macht. Dennoch verfolgt die Stadt einen Verkaufsansatz für den Grundstücksteil, was die Linksfraktion ablehnt. Marco Götze, Mitglied dieser Fraktion, betont, dass der Verkauf von Grundstücken strategisch falsch sei und „langfristige Gestaltungsmöglichkeiten raube“. Zudem hat sich der Stadtrat gegen den Verkauf kommunaler Liegenschaften ausgesprochen.

Gemeinwohlorientierte Perspektiven

Stattdessen schlägt die Linksfraktion vor, den Güterschuppen im Erbbaurecht zu vergeben, orientiert am Gemeinwohl. Diese Vorgehensweise würde nicht nur der kulturellen Entwicklung dienen, sondern auch kommunalen Zielen Rechnung tragen. Mögliche Nutzungen umfassen kulturelle und schulische Zwecke, etwa als Veranstaltungsräume und Sporträume für die nahegelegene Louise-Otto-Peters-Schule. Ein externer Zugang könnte zudem den lokalen Vereinen die Nutzung des Gebäudes erleichtern.

Die Pläne werden zusätzlich durch den Erwerb des benachbarten ehemaligen Bahnhofsgebäudes durch Aldi verstärkt. Dieser Kauf erhöht die Bedeutung, das städtische Areal für gemeinwohlorientierte Ziele abzusichern. Ein Verkauf des Güterschuppens würde die Steuerbarkeit der Entwicklung zwischen Connewitz und Lößnig gefährden und könnte irreparable Schäden für die Nachbarschaftsstruktur verursachen.

Modell der Konzeptvergabe

Die Stadt Leipzig hat innovative Ansätze zur Vergabe städtischer Grundstücke praktiziert. Hierzu zählt die Konzeptvergabe, die im Erbbaurecht eine wichtige Rolle spielt. Ein ähnliches Verfahren, wie es auch in Berlin angewendet wird, könnte eine transparente und faire Preisbildung ermöglichen. Während bei einem Bieterverfahren der Preis durch eingereichte Angebote bestimmt wird, gibt es auch Möglichkeiten für direkte Verhandlungen oder Folgegebote.

Die Debatte um den Güterschuppen und seine Nutzung liest sich somit als Beispiel für die Herausforderungen, vor denen Kommunen heutzutage stehen: Den Spagat zwischen wirtschaftlicher Nutzung und gemeinwohlorientierten Zielen zu meistern.