Bundeskartellamt: 50+1-Regel bleibt, aber Leverkusen und Wolfsburg bangen!

Am 17.06.2025 verkündet das Bundeskartellamt Anpassungen zur 50+1-Regel, die Wettbewerbsgleichheit in der Bundesliga sichern sollen.
Am 17.06.2025 verkündet das Bundeskartellamt Anpassungen zur 50+1-Regel, die Wettbewerbsgleichheit in der Bundesliga sichern sollen. (Symbolbild/ML)

Bundeskartellamt: 50+1-Regel bleibt, aber Leverkusen und Wolfsburg bangen!

Leipzig, Deutschland - Das Bundeskartellamt hat in einer aktuellen Mitteilung an die Deutsche Fußball Liga (DFL) klargestellt, dass die 50+1-Regel bestehen bleibt, jedoch Anpassungen erforderlich sind. Diese Entscheidung wurde am 16. Juni 2025 veröffentlicht. Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, forderte gleichzeitig einen Verzicht auf Ausnahmen für einzelne Clubs, insbesondere für Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg. Damit wird deutlich, dass eine Reform der Regel notwendig ist, um Wettbewerbsbedingungen gleichmäßig für alle Klubs in der Bundesliga und 2. Bundesliga herzustellen, da es in diesen beiden Fällen an einem beherrschenden Einfluss des Muttervereins auf die Profiabteilungen fehlt. Diese Situation stellt eine Abweichung von den Grundsätzen der 50+1-Regel dar, die besagt, dass die Mehrheit der Stimmanteile immer beim Mutterverein liegen muss.

Die DFL ist nun aufgefordert, sicherzustellen, dass alle Clubs einen offenen Zugang zur Mitgliedschaft haben. Zudem gibt es Bedenken bezüglich der Mitgliedschaften bei RB Leipzig sowie der Abstimmungen rund um Martin Kind bei Hannover 96. Das Bundeskartellamt fordert von der DFL auch, die Wertungen der 50+1-Regel bei eigenen Abstimmungen zu berücksichtigen.

Anpassungen und Übergangsfristen

Obwohl die DFL aufgefordert wurde, die Empfehlungen des Bundeskartellamts umzusetzen, ist eine sofortige Umsetzung nicht zwingend erforderlich. Ein längerer Übergangszeitraum könnte gerechtfertigt sein. Dies gibt den betroffenen Clubs die Möglichkeit, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Der VfL Wolfsburg und Bayer 04 Leverkusen haben jedoch bereits angekündigt, die Auffassung des Bundeskartellamtes nicht zu akzeptieren und behalten sich rechtliche Optionen vor. RB Leipzig fordert hingegen eine konsequente Anwendung der Regel für alle 36 Clubs.

Das Fanbündnis „Fanszenen Deutschlands“ kritisiert die DFL und fordert eine klare Anwendung der 50+1-Regel, um die Interessen der Fans zu wahren. Diese Regelung, die darauf abzielt, die Einflussnahme von Investoren und externen Kapitalgebern zu begrenzen, steht nun erneut zur Debatte. Das Augenmerk richtet sich auf die Reaktion der DFL und die kommenden Schritte, um die Integrität des Wettbewerbs im deutschen Fußball zu garantieren.

Die aktuelle Diskussion über die 50+1-Regel wurde zusätzlich durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von Ende 2023 angestoßen, welches neue Fragestellungen aufwirft. Die Überprüfung dieser Regel durch das Bundeskartellamt wurde bereits 2018 auf Anfrage der DFL initiiert, jedoch konnte der angestrebte Kompromiss zwischen der DFL und den betroffenen Klubs bis heute nicht umgesetzt werden, obwohl er bereits 2021 vom Bundeskartellamt befürwortet wurde.

Für eine detaillierte Auswertung der aktuellen Entwicklungen zur 50+1-Regel lesen Sie mehr bei Sportschau und Spiegel.

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OrtLeipzig, Deutschland
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