Skandal um Leipziger Kita: Eltern empört über überraschende Schließung!

Eltern in Böhlitz-Ehrenberg sind enttäuscht über die Schließung der Kita Nordstraße aufgrund von Sicherheitsmängeln und fehlenden Plätzen.
Eltern in Böhlitz-Ehrenberg sind enttäuscht über die Schließung der Kita Nordstraße aufgrund von Sicherheitsmängeln und fehlenden Plätzen. (Symbolbild/ML)

Skandal um Leipziger Kita: Eltern empört über überraschende Schließung!

Leipzig, Deutschland - Die Stadt Leipzig steht vor einem großen Problem: Die städtische Kita in der Nordstraße soll im August 2025 schließen, nachdem Mängel an der Elektrik bei einer Prüfung Ende Mai festgestellt wurden. Das Amt für Jugend und Familie bezeichnet diese Mängel als „unzulässige Gefährdungslage“ und betont die dringende Notwendigkeit der Schließung. Zunächst war eine sofortige Schließung angedacht, jedoch wurde beschlossen, den Betrieb bis zum Sommer aufrechtzuerhalten. Dieser Schritt hat bei den Eltern für Empörung und Unmut gesorgt, da sie sich vor vollendete Tatsachen gestellt fühlen und um die Zukunft ihrer Kinder besorgt sind. Die LVZ berichtet.

Die Kita Nordstraße, ein Bau aus den 1960er-Jahren, war ursprünglich für einen Abriss und einen Neubau bis 2027 vorgesehen. Da der Abriss jetzt verschoben wurde und das Interimsgebäude vermietet ist, müssen die Kinder auf andere Einrichtungen verteilt werden. Doch die Eltern stehen vor der Herausforderung, dass nur knapp 30 freie Plätze für etwa 130 Kinder im direkten Umfeld zur Verfügung stehen. Einige der vorgeschlagenen Alternativen, insbesondere eine Kita in der Südvorstadt, sind mehr als drei Kilometer entfernt. Diese Situation sorgt für große Besorgnis, insbesondere weil Geschwister getrennt und Freundschaften gefährdet werden, was die emotionalen Reaktionen der Eltern verstärkt.

Kritik an der Schließung

Eltern fordern mehr Transparenz von der Stadtverwaltung und Einsicht in die Prüfprotokolle. Es gibt starke Befürchtungen, dass hinter der Schließung strategische Motive stehen, um unbesetzte Kita-Plätze zu reduzieren und Personalengpässe zu beheben. „Der Rückgang der Geburtenrate ist steil angestiegen“, merkt eine besorgte Mutter an; in Leipzig wurden im vergangenen Jahr knapp 5.000 Kinder geboren, was etwa 1.000 weniger als im Jahr zuvor entspricht. MDR zufolge hat der Bedarf an Kita-Plätzen in Großstädten allgemein abgenommen, was ebenfalls zur Schließung von Einrichtungen beiträgt. In Dresden wird künftig berichtet, dass bis 2026 sechs und bis 2029 weitere fünf Kitas schließen sollen, was insgesamt 3.500 Plätze betrifft.

Die Linksfraktion im Stadtrat kritisiert die Schließung der Kita Nordstraße als „schweren Schlag“ für die betroffenen Kinder und Eltern. Auch die Problematik der Sanierung macht es schwer, die Situation zu verbessern, denn derzeit sind 65 Prozent der kommunalen Kitagebäude in Leipzig teil- oder unsaniert. Jugendamtsleiter Silko Kamphausen betont die Verantwortung für die Sicherheit der Kinder und Fachkräfte und erklärt, dass der Fokus der Kitabaustrategie sich von Neubauten auf Sanierungen verlagern muss. Die Kita Nordstraße liegt zudem nicht in einem überversorgten Stadtviertel, was die Sanierung zusätzlich erschwert.

Die Zukunft der Kitas in Leipzig

Blicken wir in die Zukunft, so zeigt sich, dass Leipzig plant, die Zeit für erforderliche Sanierungen zu nutzen. Das Konzept umfasst auch, einige Kitas als Reserve zu halten, insbesondere in Anbetracht der abnehmenden Zahl an Kindern im Kita-Alter. In Sachsen wurde ein Rückgang der Geburtenrate von 1,6 auf 1,24 Kinder je Frau festgestellt, was den Trend zur Schließung von Kitas verstärkt. Aktuell kommen jährlich etwa 21.000 Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren in die Kitas, während die Zahl in den kommenden Jahren voraussichtlich auf etwa 17.600 sinken wird.

Die kommende Schließung der Kita in der Nordstraße ist ein deutliches Zeichen für den Wandel, dem die Leipziger Kitas gegenüberstehen. Eltern, Stadtverwaltung und die Verantwortlichen im Jugendamt stehen vor der Herausforderung, neue Lösungen zu finden, die sowohl die Sicherheit als auch die Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien berücksichtigen.

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OrtLeipzig, Deutschland
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