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Leipzig und Schkeuditz planen Naturschutzgroßprojekt zur Revitalisierung des Auensystems

Naturschutzgroßprojekt zur Revitalisierung des Auensystems geplant

Die Städte Leipzig und Schkeuditz sowie der Freistaat Sachsen planen gemeinsam ein Naturschutzgroßprojekt zur Revitalisierung des Auwaldes. Innerhalb dieses Projektes sollen die Gewässer naturnah gestaltet und mit den verbleibenden Strukturen des ehemals weit verzweigten Gewässernetzes verbunden werden. Dadurch soll ein naturnahes Überflutungsregime für den Auwald geschaffen werden, um die biologische Vielfalt zu fördern und den Leipziger Auwald als europäisches Natura 2000-Schutzgebiet zu erhalten.

Ökologische Gewässer- und Auenentwicklung angestrebt

In Bezug auf den natürlichen Klimaschutz soll ein naturnahes und dynamisches Gewässersystem entwickelt werden. Dieses System soll eine ökologische Gewässer- und Auenentwicklung ermöglichen und die Wasserstandsdynamik der Oberflächen- und Grundwassergewässer erhöhen. Durch natürliche Wasserführungen und damit einhergehende Überflutungen soll der natürliche Retentionsraum teilweise wiederhergestellt werden. Dies schafft Bedingungen, die typisch und dringend notwendig für Auen sind.

Drei Jahre Planung und zehn Jahre Umsetzung

Die Gesamtlaufzeit des Projektes beträgt 13 Jahre, wobei die Planungsphase drei Jahre dauert und in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 beginnen soll. Bereits existierende städtische Planungen wie das Auenentwicklungskonzept und das Projekt Lebendige Luppe dienen als Grundlage für diese Phase. Nach Abschluss der Planung werden in den folgenden zehn Jahren bestimmte Maßnahmen in festgelegten Gebieten gemäß dem Pflege- und Entwicklungsplan umgesetzt.

Das Auensystem der Flüsse Weiße Elster, Luppe, Pleiße und Teile der Parthe, einschließlich des großflächigen Auwaldes, soll revitalisiert werden. Diese Auenlandschaft erstreckt sich von Süden nach Nordwesten durch das Stadtgebiet von Leipzig und umfasst auch landwirtschaftlich genutzte Offenlandbereiche. Es liegt nahezu vollständig im Hoheitsgebiet der Städte Leipzig und Schkeuditz (Landkreis Nordsachsen).

Neue Dimension im Naturschutz: Fläche und Kosten

Der projektbezogene Planungsraum hat eine Fläche von rund 4.760 Hektar, wovon 3.115 Hektar im Stadtgebiet Leipzig liegen. Die zuwendungsfähigen Gesamtausgaben für die Planungsphase werden auf circa 2,5 Millionen Euro brutto geschätzt. Für die weiteren Planungen und den Bau wird mit ungefähr 46 Millionen Euro brutto gerechnet.

Das Naturschutzgroßprojekt zur Revitalisierung des Auensystems ist Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) Leipzig 2030, des Fachkonzepts Freiraum und Umwelt und des Schwerpunktraums „Sicherung und Entwicklung Auenräume“. Die Stadt Leipzig, das sächsische Umweltministerium (SMEKUL), das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, die Behörden des Landkreises Nordsachsen sowie die Landesbetriebe (Landestalsperrenverwaltung und Sachsenforst) arbeiten zusammen, um einen Antragsskizze vorzubereiten. Diese Skizze stellt den Beginn und die erste Stufe des zweistufigen Antragsprozesses dar. Nach Bestätigung der Antragskizze kann der Vollantrag für die Planungsphase beim Bundesamt für Naturschutz eingereicht werden. Wenn die Bewilligung erfolgt, soll das Naturschutzgroßprojekt Ende des kommenden Jahres beginnen. Die Städte Leipzig und Schkeuditz sollen die Projektträgerschaft übernehmen.

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