Lichtfest in Leipzig: Ein besonderer Wendepunkt der Geschichte
Leipzig – Ganz so voll wie vor 34 Jahren war es beim „Lichtfest“ leider nicht auf dem Ring. Am 9. Oktober 1989 hatten 70.000 DDR-Bürger mit einer machtvollen Demonstration in Leipzig die SED-Diktatur in die Knie gezwungen, am Montag feierte die regennasse Stadt mit etwa 20.000 Lichtfest-Besuchern den historischen Wendepunkt.
Erinnerung an die Vergangenheit, Gespräche für die Gegenwart
Marit Schulz, die Lichtfest-Leiterin von Leipzig Tourismus und Marketing, betonte die Bedeutung des Festes: „Wir wollen erinnern und wünschen uns dabei, dass die Generationen hier ins Gespräch kommen – auch, um sich den Wert der Freiheit und der Demokratie bewusst zu machen.“
Eine symbolische Beleuchtung der Vergangenheit
Das Lichtfest erinnerte an die Ereignisse vor 34 Jahren mit beeindruckenden Installationen und Illuminationen. Zwölf Trabis standen vor der Oper – wie einst die verlassenen Zweitakter der DDR-Bürger, die über die Prager Botschaft flüchteten. Auf dem Burgplatz strahlte die Rathaus-Fassade mit Porträts von Leipzigern, während auf dem Richard-Wagner-Platz die Lichtskulptur „Leuchtturm der Hoffnung“ zu bewundern war.
Solidarität und Erinnerung in der Nikolaikirche
Nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche, bei dem die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs an die Solidarität mit Israel appellierte, entzündeten Hunderte die obligatorische „89“ aus Teelichtern.
Das Lichtfest in Leipzig ist nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur Wertschätzung von Freiheit und Demokratie. Die beeindruckenden Installationen und Illuminationen laden Menschen jeden Alters dazu ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und sich über die Bedeutung und den Wert von Freiheit und Demokratie auszutauschen.
Das Lichtfest in Leipzig wird somit nicht nur zu einem besonderen Wendepunkt der Geschichte, sondern auch zu einem Ort der Begegnung und des Dialogs zwischen den Generationen.
