Lärmaktionsplan: Tempo 30 und Ausbau Radverkehr am effektivsten
Tempo 30 und der Ausbau des Radverkehrs sind die effektivsten Maßnahmen des Lärmaktionsplans für die Stadt Leipzig. Dies geht aus der Kosten-Nutzen-Analyse zur Lärmaktionsplanung hervor.
Bereits im Oktober 2022 hatte die Ratsversammlung die 2. Fortschreibung des Lärmaktionsplans beschlossen. Ergänzend dazu wurde eine Kosten-Nutzen-Analyse und Kostenwirksamkeitsanalyse durchgeführt und nun in der Sitzung der Verwaltungsspitze bestätigt. Damit erfüllt die Stadt Leipzig die zugrundeliegenden rechtlichen Anforderungen der EU-Umgebungslärmrichtlinie.
„Ziel war es, zu ermitteln, von welchen Maßnahmen die größte Wirksamkeit bei gleichzeitig vertretbaren Kosten zu erwarten ist“, erläutert Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Damit können diese bevorzugt umgesetzt und die Ziele der Lärmaktionsplanung erreicht werden. Tempo 30 sowie der Ausbau des Radverkehrs und des Öffentlichen Personennahverkehrs haben sich als besonders wirksame Maßnahmen bei gleichzeitig vertretbaren Kosten herauskristallisiert.“
Zusätzlich zur Lärmaktionsplanung waren ebenfalls Maßnahmen untersucht worden, die noch nicht Bestandteil der bisherigen Planungen waren. Als besonders wirksame Maßnahmen wurde der zu gründende Arbeitskreis „Lärm-Luft-Klima“ und das Etablieren lärmarmer Stadtquartieren ermittelt.
Priorisierung der Maßnahmen und stufenweise Umsetzung
Mit der Kosten-Nutzen-Analyse und der dazugehörigen Kostenwirksamkeitsanalyse wurde ein umfassender Überblick über die Kosten, die Wirksamkeit und den Nutzen von Lärmminderungsmaßnahmen erarbeitet. Auf dieser Basis können nun Maßnahmen aus der Lärmaktionsplanung priorisiert und kostenseitig untersetzt werden. Neben der Ermittlung der Kosten wurden auch Aussagen zur Lärmminderungswirkung sowie zur Wirkung in anderen Bereichen und Zielstellungen wie beispielsweise die Luftreinhaltung, die Förderung des Umweltverbunds oder den Klimaschutz getroffen.
Aus dem Verhältnis der Maßnahmenkosten und der zu erwartenden Wirksamkeit ließen sich Kennziffern ableiten, welche die Effizienz der Maßnahmen beschreiben. Darauf aufbauend wurden die Maßnahmen priorisiert und mit Blick auf eine stufenweise Umsetzung sinnvoll gebündelt. Die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Analyse und der Kostenwirksamkeitsanalyse werden auch im Zuge der anstehenden vierten Fortschreibung die Priorisierung von Maßnahmen erleichtern.