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Krise im Bausektor: Hydro Extrusion schickt Beschäftigte in Rackwitz in Kurzarbeit – und schweigt zu Gründen

Krise im Bausektor

Die Krise der Bauwirtschaft zeigt sich auch in Nordsachsen immer deutlicher. Neueste Entwicklung: Die Beschäftigten im Presswerk der Hydro Extrusion in Rackwitz sind seit Freitag in Kurzarbeit. Umfang und Dauer der Maßnahme sind unklar – doch sie betrifft offenbar nicht alle Mitarbeitenden.

Rackwitz. Die Krise der Baubranche zieht weiter Kreise – und erreicht nun auch Unternehmen in der Region Delitzsch. So befinden sich die Beschäftigten des Presswerks der Hydro Extrusion in Rackwitz seit Freitag in Kurzarbeit. Mit dieser Nachricht überraschte Bürgermeister Steffen Schwalbe (parteilos) am Donnerstagabend den Gemeinderat.

Dabei fand die Information sogar eher zufällig den Weg ins Gremium. Eigentlich hatte der Gemeindechef die Räte turnusmäßig zur halbjährlichen Haushaltsbilanz informiert. Als die Rede auf die deutlich höher als erwartet ausfallenden Gewerbesteuereinnahmen kam, riss Schwalbe die Lage des Aluminiumherstellers an. Über den Schritt habe er bei einem kürzlich erfolgten Unternehmensbesuch Kenntnis erlangt, so der Bürgermeister. Laut Schwalbe sei die einbrechende Auftragslage im Bausektor Hauptauslöser der Kurzarbeit.

Wie viele Mitarbeiter genau von der Maßnahme betroffen sind und wie lange die Kurzarbeit angemeldet wurde, ist offiziell nicht bekannt. Hydro-Extrusion-Geschäftsführer Matthias Hellmann ließ auf LVZ-Anfrage am Freitag ausrichten, dass man sich bis auf Weiteres nicht zum Sachverhalt äußern werde.

Nach LVZ-Informationen sind nahezu alle Bereiche des Presswerks von der Kurzarbeit betroffen. Lediglich der Bereich Instandhaltung ist wohl ausgenommen – auch weil die Hydro Extrusion derzeit damit befasst ist, eine dritte Strangpresse in die Fertigung zu integrieren. Aktuell sind etwa 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Strangpresswerk beschäftigt.

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LVZ

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