
Zwei Eurofighter der Luftwaffe üben den Ernstfall bei Leipzig
Leipzig/Taucha. „Was war denn das für ein Rumms?“, fragte sich ein Anwohner. Ein anderer will gar „Druckwellen“ gespürt haben: Menschen am östlichen Stadtrand von Leipzig und in Taucha sind am Mittwochvormittag durch ein Getöse am Himmel aufgeschreckt worden. Mit Grimma und Borna war auch das erweiterte Leipziger Umland betroffen.
Davon zeugen unter anderem Beiträge im sozialen Netzwerk Twitter, das jetzt „X“ heißt. Und nicht nur dort: Auch bei der Polizei landeten am Vormittag entsprechende Hinweise. Eine Sprecherin der Polizeidirektion Leipzig bestätigte der LVZ, am Vormittag mehrfach auf die Knall- und Explosionsgeräusche angesprochen worden zu sein. Sie gab aber Entwarnung: „Es handelt sich vermutlich um eine Großübung der Bundeswehr – also nichts Schlimmes“.
Später stellte sich dann heraus, dass es sich tatsächlich um eine Übung der Luftwaffe handelte: Wie es aus dem Informationszentrum der Luftwaffe in Berlin hieß, waren zwei Eurofighter der Bundeswehr wohl auch im Großraum Leipzig unterwegs. Nach Angaben einer Presseoffizierin waren die Kampfjets in Rostock-Laage (Mecklenburg-Vorpommern) gestartet. „Es handelte sich um eine Übung: Denn in einem Ernstfall muss auch der deutsche Luftraum gesichert werden“, sagte sie. Einen ernsten Hintergrund habe es am Mittwoch aber nicht gegeben. Zu einer genauen Flugroute konnte die Luftwaffe keine Angaben machen.
Allerdings meldeten sich nicht allein Menschen aus dem Raum Leipzig bei der Luftwaffe: „Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele es waren“, räumte die Presseoffizierin gegenüber der LVZ ein. Meldungen über Knallgeräusche gab es am Mittwoch auch im Raum Berlin. Später am Vormittag bestätigte die Luftwaffe, dass es zu Übungen rund um die Hauptstadt gekommen sei.
Eurofighter-Geschwader ist in Mecklenburg-Vorpommern stationiert
In Laage in Mecklenburg-Vorpommern liegt das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“. Es handelt sich um einen von vier Eurofighter-Standorten der Bundeswehr. Das Geschwader unter der Führung von Oberst Gerd Schnell bildet alle Eurofighter-Piloten der deutschen Streitkräfte und des österreichischen Bundesheeres auf dem Kampfjet aus. Nach Angaben der Luftwaffe nimmt das Luftwaffengeschwader bei Bedarf zeitweise auch lufthoheitliche Aufgaben wahr.
Insgesamt verfügt die Luftwaffe über 138 Eurofighter. Sie gelten als das Rückgrat der deutschen Luftverteidigung, können auch längere Zeit mit Überschall fliegen. Gebaut wird das Kampfflugzeug von einem Konsortium aus Airbus, BAE Systems und Leonardo. Am Boden lassen die lauten Geräusche Menschen mitunter aufschrecken. Denn wenn ein Kampfjet seinen eigenen Schall überholt, entsteht eine Druckwelle. Bis zu 80 Kilometer weit kann der Knall zu hören sein, wenn die sogenannte Schallmauer durchbrochen wird.
Quelle: LVZ