Sachsen

Klimawandel droht: Sachsen kämpft gegen drohende Grundwasserdürre!

Experten warnen vor einer drastischen Grundwasserdürre im Sommerhalbjahr 2025. Karin Bernhardt weist darauf hin, dass die aktuellen Grundwasserstände trotz historischer Schwankungen und jährlicher Niederschläge zurückgehen.seit 2014 zeigen die Niederschläge, sowohl Regen als auch Schnee, einen rückläufigen Trend, was die Neubildung des Grundwassers wesentlich beeinträchtigt. Während der Vegetationszeit entziehen Pflanzen und Bäume viel Wasser, das nicht ins Grundwasser zurückfließt.

Aktuell führen die meisten Flüsse in Sachsen normales Wasser. Allerdings gibt es an acht Stellen Niedrigwasser, darunter die Zwönitz und die Wilde Weißeritz. Eine Studie des Umweltbundesamtes prognostiziert für die Zukunft verstärkte Dürreperioden in Deutschland. Bernd Kirschbaum, ein Hydrogeologe am Umweltbundesamt, erklärt, dass gleichzeitig auch mehr Starkregenereignisse erwartet werden. Diese tragen kaum zur Grundwasserneubildung bei, da sie oft auf bereits ausgetrocknete Böden fallen und oberflächlich abfließen.

Auswirkungen des Klimawandels auf das Grundwasser

Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf die Grundwasserqualität und -stabilität. Laut einer Langzeitstudie des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie beeinträchtigen Extremereignisse die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu reinigen. Wetterextreme können dazu führen, dass Regenwasser nicht mehr die natürlichen Filterprozesse im Boden durchläuft. Diese Entwicklungen sind besorgniserregend, da Milliarden von Menschen auf sauberes Grundwasser angewiesen sind.

Die Trockenheit im Nationalpark Hainich hat beispielsweise den Grundwasserspiegel und die Wasserqualität stark beeinträchtigt. Normalerweise werden Aquiferen durch Niederschläge wieder aufgefüllt. Jedoch führt ein rascher Wasserfluss in tiefere Bodenschichten dazu, dass Filtrationsprozesse umgangen werden. Laut der Studie, die zwischen 2014 und 2021 an drei Standorten in Deutschland durchgeführt wurde, führt eine verlängerte Dürre zu Rissen im Boden, was die Regenwasseraufnahme verringert. Dies ermöglicht unerwünschten Substanzen wie Herbiziden, Pestiziden und Antibiotika den Eintritt ins Grundwasser.

Ein neues Verfahren analysiert die chemische Zusammensetzung organischer Verunreinigungen im Grundwasser und könnte als Frühindikator für eine Verschlechterung der Wasserqualität dienen. Der Bedarf an verbessertem Grundwassermanagement ist dringend, da der Rückgang der Grundwasserqualität möglicherweise menschengemachte Verschmutzungen übertreffen könnte. Diese wichtige Forschung ist Teil des Sonderforschungsbereichs AquaDiva und wird von der Zwillenberg-Tietz Stiftung unterstützt.

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Sachsen, Deutschland
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