
Rüdiger Dittmar, Büroleiter für Urban Green and Water, brachte es auf den Punkt: „Der Bedarf an Wissen ist hoch“, sagte er. Nicht nur der Schwemmwald, sondern das gesamte Stadtgrün ist von Hitze und Regenmangel betroffen.
Dies ist wiederum eng miteinander verbunden, wie Prof. Christian Wirth, Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig und Sprecher des Deutschen Zentrums für Integrative Diversitätsforschung (iDiv), erklärte: „Wassermessungen in den Bäumen haben gezeigt, dass die Bäume bereits im Juni schließen und nachgeben, es wird kein Wasser mehr an die Umwelt abgegeben. Dadurch können sie die Luft nicht mehr kühlen und es ist im Wald genauso warm wie in der Umgebung.
Es gibt kein Grundwasser oder Überschwemmungen
Mit anderen Worten: Die Klimaanlage der Stadt ist kaputt, was Bewohner, Tiere und Pflanzen betrifft. Der geringe Niederschlag im Jahr 2018/19 ist nur ein sekundärer Grund. Stattdessen degeneriert der Schwemmwald seit Jahrzehnten aufgrund der Neuen Luppe, die als Hochwasserschutzkanal Wasser aus dem Schwemmwald transportiert, das eigentlich regelmäßig überflutet werden sollte, um seine Form mit Eichen und Eschen zu erhalten. Stattdessen ist bereits ein Fünftel des Waldes mit Ahorn bewachsen, wodurch den jungen Eichen das Licht zum Wachsen genommen wird. Darüber hinaus sind die gestressten Bäume anfälliger für Borkenkäfer und Krankheiten.
Bewässern Sie alte Dachrinnen
Aber was machst du? „Wir müssen mehr Wasser in den Wald lassen und alte Dachrinnen wieder abdecken“, sagt Wirth. Unterstützung erhält er vom staatlichen Umweltminister Wolfram Günther (Grüne), der auch im Wald unterwegs ist: „Wir brauchen schnelle Maßnahmen. Nur langfristige Planung – dafür haben wir keine Zeit.“ Prof. Beate Jessel sieht das auch so. Der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz ist seit 2012 am Projekt „Lebendige Luppe“ in Leipzig beteiligt und will nach 17 Millionen Euro weitere Mittel in das Großprojekt „Leipziger Auen“ investieren.
Wehre sollten offen bleiben
Axel Bobbe von der Staudammverwaltung stellt mögliche Lösungen vor: „In Lützschena wollen wir ab nächstem Jahr Wasser aus der Weißen Elster in die Kurse nördlich der Neuen Luppe einspeisen“, kündigte er an. Außerdem wird nun bei den Städten Leipzig und Schkeuditz beantragt, bei Überschwemmungen, die bis zu alle fünf Jahre auftreten, Wehre offen zu lassen. Der Regen würde in Dürrejahren immer noch fehlen. Strukturell wäre ein Wehr in der Neuen Luppe denkbar, mit dem Wasser direkt in den Wald geleitet werden könnte. Dies würde jedoch mehrere Millionen Euro kosten und jahrelange Planung erfordern.
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