Karlbrücke im Zuge der Industriestraße wird ab April neu gebaut
Die Karlbrücke in der Industriestraße zwischen Schleußig und Plagwitz wird ab Montag, 24. April 2023, für rund 8,9 Millionen Euro neu gebaut. Die über die Weiße Elster führende, um 1900 gebaute Karlbrücke befindet sich in einem äußerst kritischen Zustand: Die Gewölbe, Pfeiler und Widerlager weisen offene Fugen, herausgebrochene Steine und Risse auf.
Instandsetzung nicht wirtschaftlich
Weil der Schaden zu groß und das Material zu stark verschlissen ist, ist eine Instandsetzung der etwa 34 Meter langen und 11 Meter breiten Querung wirtschaftlich nicht vertretbar. Zudem ist der bestehende Bau ein dreifeldriges Ziegelgewölbe mit zwei Zwischenstützen sowie tiefen Gewölben im Überflutungsbereich: Ein Hochwasser kann derzeit nicht effektiv abgeleitet werden. Der Ersatzneubau wird daher pfeilerlos geplant, als zweiteiligen Stahlbogen mit Beton-Fahrbahnplatte. Die Weiße Elster kann dann ungehindert durch die neue Querung fließen.
Straßensperrung, Umleitungen, Behelfsbrücke
Während der Arbeiten bis zum September 2025 muss die Industriestraße für den Durchgangsverkehr zwischen Nonnenstraße und Holbeinstraße voll gesperrt werden. Autos werden in beide Richtungen über die Antonienstraße, die Erich-Zeigner-Allee und die Karl-Heine-Straße umgeleitet. Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen können während der gesamten Bauzeit eine Querung vor Ort nutzen – in der ersten Bauphase vorerst die nördliche Seite der Bestandsbrücke mit durchgängig drei Metern Breite. In den nachfolgenden Bauphasen wird auf der südlichen Seite eine drei Meter breite Behelfsbrücke errichtet, die an die vorhandene südliche Gehbahn angebunden wird.
ÖPNV
Die Buslinie 74 der Leipziger Verkehrsbetriebe verkehrt zwischen den Haltestellen Rödelstraße und Elster-Passage mit Umleitung über die Haltestellen Adler und Markranstädter Straße. Die Haltestellen Stieglitzstraße; Schleußig, Karlbrücke und Erich-Zeigner-Allee können nicht bedient werden.
Sanierung von Wasserleitungen
Im Zuge der städtischen Arbeiten nutzen die Leipziger Wasserwerke die Chance, vor Ort die wassertechnische Infrastruktur zu sanieren. Konkret investiert das Unternehmen der Leipziger Gruppe rund 1,3 Millionen Euro in die Erneuerung der Trinkwasserleitungen auf etwa 360 Metern. Während der Bauzeit werden die vorhandenen Leitungen der Versorgungsunternehmen über die Behelfsbrücke überführt und im Endzustand in die neue Brücke integriert.
Mehr Sicherheit für Radfahrende
Das Vorhaben stimmt mit den strategischen Zielen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK) 2030 überein und ist Teil der nachhaltigen Mobilitätsstrategie 2030: So verbessert sich die Verkehrssicherheit insbesondere für Radfahrerinnen und Radfahrer, denn sie können im Brückenbereich künftig einen 2,50 Meter breiten Radweg nutzen.