Aufregende Zeiten für die TikTok-Zwillinge aus Leipzig-Mölkau
Aufregende Wochen für die Zwillingsschwestern Anabel und Maria Glocker (20) aus Leipzig: Im Juli haben sich die Justizfachwirtinnen selbstständig gemacht. Dabei haben sie ihre Jobs im Amtsgericht und bei der Staatsanwaltschaft aufgegeben und ihren Beamtenstatus aufgegeben, um einen neuen Weg als Influencerinnen einzuschlagen. Beide sind überglücklich, ihre Leidenschaft zum Beruf machen zu können.
Maria, die sechs Minuten älter ist als ihre Schwester, freut sich besonders darüber.
Die Zwillinge sind in Mölkau aufgewachsen, gingen in dieselbe Klasse der Oberschule Mölkau und sind beide Sportakrobatinnen in einem Tauchaer Verein. Sie trainieren zusammen, gehen gemeinsam ins Fitnessstudio, wohnen und reisen zusammen und arbeiten nun auch ganztags zusammen. Maria kümmert sich um das Organisatorische und die steuerlichen Angelegenheiten, während Anabel den Content plant, die meisten Insta-Stories erstellt und Nachrichten und E-Mails beantwortet.
Das Anliegen der TikTok-Zwillinge: Andere Menschen mental motivieren
Schon mit 13 Jahren begannen die Schwestern, (Tanz-)Videos zu drehen. Damals hatten sie noch nicht vor, eine Social-Media-Karriere einzuschlagen. Doch im Laufe der Zeit wurden ihre Aktivitäten im Internet immer umfangreicher. Mittlerweile haben die Zwillinge etwa 650.000 Follower auf TikTok und 46.000 auf Instagram. Täglich posten sie mehrere Stories, jede Woche gibt es ein neues Youtube-Video. Die beiden haben eine Fitnesstrainer-B-Lizenz und erstellen Trainings- und Ernährungspläne für ihre Fans. Außerdem bieten sie Online-Coachings an. Ihr Ziel ist es, andere Menschen mental zu motivieren. Zwar sind sie keine Psychologinnen, aber sie geben ihr Bestes, um anderen zu helfen.
Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen die Leipzigerinnen für ein spezielles Thema: das Ausbleiben der Menstruation und wie man sie wiederbekommt. Anabel und Maria haben selbst für drei Jahre ihre Periode verloren. Als sie das Thema im Internet ansprachen, erhielten sie viel Feedback von jungen Frauen mit dem gleichen Problem. Mittlerweile haben sie ärztliche Hilfe gesucht, ihre Ernährung und ihr Training umgestellt und ihre Gesundheit in den Vordergrund gerückt. Beide haben in den letzten zwei Jahren etwa 20 Kilogramm zugenommen und ihre Perioden sind zurückgekehrt. In Zukunft möchten sie auf jeden Fall eine Familie gründen.
Als Kandidatinnen in einer Gameshow auf Sat.1
Anabel und Maria sind stolz darauf, in den sozialen Medien die Realität anstatt des Perfekten zu zeigen. Sie sind sich bewusst, dass sie eine Vorbildfunktion für ihre Community haben. Sie wählen sorgfältig aus, welche Produkte sie präsentieren und testen diese vorher selbst. So stellen sie beispielsweise Fitnessbekleidung, Nahrungsergänzungsmittel oder Lieferdienste vor.
Die beiden Schwestern haben auch echte Lust auf TV-Auftritte. Seit langer Zeit sind sie in einem Castingportal angemeldet. Auf diesem Weg wurden sie als Kandidatinnen in der Sat.1-Spielshow „99 – Eine:r schlägt sie alle“ ausgewählt. Die Show wurde bereits im November 2022 in der Duisburger Kraftzentrale aufgezeichnet und wird ab dem 21. August ausgestrahlt. Anabel und Maria werden ebenfalls gespannt vor dem Fernseher sitzen und mitfiebern, besonders bei ihren eigenen Spielrunden. Ob es ihnen gelungen ist, ins Finale zu kommen und möglicherweise die 99.000 Euro zu gewinnen, dürfen sie jedoch noch nicht verraten. Die Dreharbeiten für die Show erstreckten sich über drei Wochen im ganztägigen Einsatz. Handys mussten dabei abgegeben werden. Es wurden unterhaltsame Party- und Geschicklichkeitsspiele gespielt, an denen insgesamt 100 Kandidatinnen und Kandidaten aller Altersklassen teilnahmen. Diejenigen, die es schafften, nicht ein einziges Mal den letzten Platz zu belegen, kamen ins Finale und hatten die Chance, um die 99.000 Euro zu spielen. Anabel und Maria betonen, dass die Show nie langweilig wird, sondern lustig und emotional ist, und dass sowohl Freude als auch Trauer während der Show zum Ausdruck kamen.
Rückblickend betrachten die Schwestern die Teilnahme an der Gameshow als die beste Zeit ihres Lebens. Sie hatten unglaublichen Spaß, und obwohl sie nicht so sehr an das Geld dachten, waren sie sehr ehrgeizig und wollten so weit wie möglich kommen. Der Druck war hoch und zum Schluss waren sie mit den Nerven am Ende. Als die Jüngsten in der Show sind sie trotzdem sehr stolz auf ihre Erfahrungen.
Redaktion: LVZ