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Höhenflug der AfD und rechtsextreme Aufmärsche in Leipzig: Wie lässt sich die Demokratie schützen? Drei engagierte Menschen geben Antworten.

Die Herausforderungen für die Demokratie in Deutschland

Höhenflug der AfD, rechtsextreme Aufmärsche, gesellschaftliche Spaltung – ist die Demokratie gefährdet und wie lässt sie sich schützen? Wir haben bei drei engagierten Menschen nachgefragt.

Leipzig. Ein Jahr vor der Landtagswahl steht die AfD in Umfragen bei 35 Prozent, rechtsextreme Gruppierungen wie die Freien Sachsen gewinnen in der Diskussion um die Migrationspolitik an Momentum – die Herausforderungen für die Demokratie sind groß, lassen sich aber besser aushalten, wenn sich mehr Menschen einbringen, ob im Verein oder auf der Arbeit. Das glauben Stephan Conrad, Angelika Kell und Michael Marschall, die sich in unterschiedlichen Bereichen engagieren. Mit ihnen hat sich die LVZ zu einem kleinen Demokratie-Stammtisch getroffen.

Die Bedeutung von Engagement für die Demokratie

Engagement ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Stephan Conrad, Vorsitzender eines lokalen Vereins, betont die Relevanz von ehrenamtlicher Arbeit für das Zusammenleben. „Unsere Demokratie lebt von aktiver Teilhabe und Mitgestaltung. Jeder kann seinen Beitrag leisten, sei es in einem Verein, einer Initiative oder auch auf kommunaler Ebene.“ Conrad sieht darin auch einen Schutzmechanismus gegen extremistische Tendenzen: „Wenn die Menschen sich einbringen, können sie aktiv gegen Spaltung und Extremismus vorgehen.“

Demokratie und Arbeit

Auch auf der Arbeit kann man zur Stärkung der Demokratie beitragen. Angelika Kell ist Betriebsrätin und engagiert sich für die Rechte der Arbeitnehmer. Sie betont, dass eine starke Gewerkschaftsarbeit und Mitbestimmung der Beschäftigten wesentliche Elemente der Demokratie sind. „Die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen gehört und berücksichtigt werden. Nur so kann ein ausgewogenes Machtverhältnis und eine gerechte Verteilung der Ressourcen gewährleistet werden.“

Mobilisierung der Bürger

Michael Marschall ist in verschiedenen Initiativen aktiv und sieht die Mobilisierung der Bürger als Schlüssel zum Schutz der Demokratie. „Wir müssen die Menschen dazu ermutigen, sich politisch einzubringen und ihre Stimme zu erheben. Nur wenn wir unsere demokratischen Rechte nutzen und gemeinsam für eine offene und tolerante Gesellschaft eintreten, können wir populistischen Tendenzen und Extremismus entgegenwirken.“ Marschall betont die Wichtigkeit von Bildung und Aufklärung, um Menschen dazu zu befähigen, an politischen Prozessen teilzuhaben.

Fazit

Die aktuellen Herausforderungen für die Demokratie in Deutschland sind nicht zu unterschätzen. Der Höhenflug der AfD und rechtsextreme Gruppierungen stellen die offene und tolerante Gesellschaft auf die Probe. Doch Stephan Conrad, Angelika Kell und Michael Marschall zeigen, dass Engagement und aktive Teilhabe ein wirksames Mittel sind, um die Demokratie zu schützen. Ob im Verein, auf der Arbeit oder durch politische Mobilisierung – jeder kann seinen Beitrag leisten. Es kann nicht allein an den politischen Entscheidungsträgern liegen, die Herausforderungen der Gegenwart anzugehen. Die Stärkung der Demokratie erfordert das aktive Zutun und die Mitwirkung aller Bürgerinnen und Bürger.

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