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Hassverbrechen in Leipzig: Homosexuelles Pärchen von Mann mit Messer angegriffen

Beleidigung und Messerangriff auf homosexuelles Pärchen in Leipzig

Leipzig – Ein homosexuelles Pärchen soll von einem Mann (38) in Leipzig beleidigt und mit einem Messer angegriffen worden sein. Die Ermittler sind sicher: Das Motiv war Hass! Der Angreifer soll sogar versucht haben, einen der Männer umzubringen.

Wie die Polizei erst am Dienstag bekanntgab, ereignete sich die Attacke bereits in der Nacht zum 25. August in der Humboldtstraße im Leipziger Waldstraßenviertel.

Kurz nach Mitternacht wollten die zwei Männer (29, 33) demnach in ein Mehrfamilienhaus gehen, am Eingang habe ihnen ein Bulgare (38) jedoch den Zutritt versperrt.

„Nach bisherigen Erkenntnissen kam es nach verbalen und tätlichen Beleidigungen des Tatverdächtigen zu einer Auseinandersetzung, bei welcher der 38-Jährige den 33-Jährigen mit einem Gegenstand verletzte“, erklärte Polizeisprecherin Sandra Freitag.

► Nach BILD-Informationen handelt es sich bei den Opfern um ein schwules Paar, die Tatwaffe soll ein Messer gewesen sein.

Tat motiviert von Hass und Vorurteilen

Bei dem Angriff ist der 33-Jährige schwer verletzt worden. Er musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Der jüngere Mann kam mit leichten Verletzungen davon.

Polizeisprecherin Freitag: „Aufgrund der derzeitigen Erkenntnisse bestehen Anhaltspunkte, dass die Taten „hassmotiviert“ und vorurteilsgeleitet begangen wurden.“

Der Täter konnte zunächst entkommen. Wenig später konnten Beamte den Bulgaren festnehmen. Unfassbar: Nach den polizeilichen Maßnahmen wurde er zunächst wieder auf freien Fuß gelassen – obwohl er keinen festen Wohnsitz hat.

Haftbefehl und Übernahme der Ermittlungen durch den sächsischen Staatsschutz

Erst am 29. August erließ ein Haftrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft wegen eines versuchten Tötungsdeliktes sowie gefährlicher Körperverletzung Haftbefehl. Zwei Tage später, am vergangenen Donnerstag, wurde der 38-Jährige verhaftet und in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Aufgrund des Hass-Motivs hat mittlerweile der sächsische Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Eines der Opfer soll zudem den Angreifer rassistisch beleidigt haben.

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