Klimaschutz

Grundsteinlegung für das Wärmekraftwerk Leipzig Süd – Stadt Leipzig

„Mit dem Neubau des Wärmekraftwerks Leipzig Süd sichern die Leipziger Stadtwerke die Energieversorgung und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele unserer Stadt“, sagt Bürgermeister Burkhard Jung, der auch Vorsitzender des Leipziger Konzerns ist Aufsichtsrat. „Deutschland will den Ausstieg aus der Kohle im Jahr 2038 beenden. Wir in Leipzig wollen den Umbau schneller erreichen. Erdgas ist nur eine Übergangstechnologie. Der HKW Süd kann grundsätzlich auch mit nicht fossilen Brennstoffen Strom und Wärme erzeugen. Der neue HKW Leipzig Süd soll Ende 2022 online sein. „

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Am 30. Oktober 2019 erklärte Leipzig einen sogenannten Klimanotfall für die Stadt. Dementsprechend sollte den Aspekten des Klimaschutzes und des Schutzes vor den Folgen des Klimawandels in Zukunft eine deutlich höhere Priorität eingeräumt werden. „Die Entscheidung geht Hand in Hand mit konkreten Schritten, beispielsweise der Entscheidung, die Stadt Leipzig von der Nutzung der durch Verbrennung von Braunkohle erzeugten Fernwärme auszuschließen“, fährt Jung fort. „Die Grundsteinlegung heute bedeutet auch: Leipzig ist weiterhin auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt von morgen.“

Im Rahmen ihres zukünftigen Konzepts für Fernwärme – mit dem Kern-HKW – werden die Stadtwerke in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro in den Bau neuer Systeme investieren, betont Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Langfristiges Ziel ist es, ohne fossile Brennstoffe auszukommen und dennoch niedrige Energiepreise anbieten zu können.“ Ab Ende 2022 wird das Unternehmen in einem ersten Schritt nicht mehr auf die Wärme angewiesen sein, die im Kraftwerk Lippendorf aus Braunkohle erzeugt wird.

„Wir sichern unsere Energieversorgung selbst als Teil eines Portfolios verschiedener Erzeugungstechnologien“, betont Rogall. „Und wir unterstützen die Klimaziele von Leipzig, weil wir die Energiewende vor Ort mit einem Gaskraftwerk fördern, das die spezifischen CO2-Emissionen im Vergleich zu Lieferungen aus Lippendorf erheblich reduziert.“ Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, „weil wir mit Investitionen in Fernwärme einen für unsere Rentabilität wesentlichen Bereich stärken“, fügt sein Kollege Maik Piehler hinzu. „Wohnviertel, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen verlassen sich auf unsere Fernwärme. Unsere Investitionen haben zur Folge, dass unser Einfluss auf die Preise steigt und wir unseren Kunden auch in Zukunft eine sichere und erschwingliche Wärmeversorgung bieten können.“

Zieldreieck: Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit, ökologische Verträglichkeit

Durch Investitionen in umweltfreundliche und innovative Systeme erzielen die Stadtwerke eine bessere Effizienz und geringere CO2-Emissionen. Die neuen Systeme können daher wirtschaftlicher betrieben werden. „Der Bau hocheffizienter Blockheizkraftwerke wird in Deutschland gesetzlich finanziert“, sagte Rogall. „Auf diese Weise garantieren wir, dass sich das Plus an Klimafreundlichkeit auch positiv auf das Preisniveau der Leipziger Fernwärme auswirkt.“

Im Moment arbeiten die Bauherren an der Ausführung der Fundamente. Diese werden mit geräuschreduzierter Bohrpfahltechnologie errichtet. Die Schale wird auch hauptsächlich aus vorgefertigtem Stahlbeton mit möglichst geringem Geräuschpegel ausgeführt. „Und dank umfangreicher Lärmschutzmaßnahmen wird das System später auch ein ruhiger Nachbar“, sagt Projektleiter Thomas Brandenburg.
Ende 2022 werden sich auf dem Gelände neben dem Kraftwerk ein Versorgungsgebäude, eine Pumpenhalle und ein Wärmespeicher befinden. „Das Herzstück des Systems bilden zwei Gasturbinen mit jeweils 62,5 Megawatt elektrischer Leistung. Der Abgasstrom der Turbinen wird in den nachgeschalteten Warmwassergeneratoren verwendet, um 81,5 MWgawatt Wärmekraft zur Versorgung der Menschen mit Wärme bereitzustellen Leipzig Der Kraft-Wärme-Kopplungsprozess hat einen Brutto-Gesamtwirkungsgrad von mehr als 93 Prozent „, sagt Brandenburg. „Dank der neuesten Gasturbinentechnologie und des Einsatzes von Katalysatoren werden die Stickoxid- und Kohlenmonoxidemissionen deutlich unter die gesetzlich zulässigen Werte gesenkt.“

Die im Kraftwerk erzeugte, aber nicht unmittelbar im Heizungsnetz benötigte Wärmeenergie wird im Wärmespeichersystem gespeichert und bei Bedarf in das Netz eingespeist. Dies bedeutet, dass die Stadtwerke jederzeit flexibel reagieren und so die Versorgung der prosperierenden Stadt gewährleisten können. Darüber hinaus wird in Zukunft auch erneuerbare Wärme aus anderen Systemen in dem neuen Speicher gesammelt, und der Stadt wird über den Speicher eine thermische Sicherheit bei sehr kaltem Wetter garantiert. Der HKW ist Teil eines Technologiemixes, mit dem sich das Unternehmen zunehmend auf erneuerbare Energien (zB Solarenergie) konzentriert. „Weil die Menschen auch Wärme brauchen, wenn die Sonne nicht scheint, wird der neue HKW das zentrale Element der Heizungszukunft in Leipzig sein. Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und ökologische Verträglichkeit bilden das Zieldreieck für unsere Entscheidungen“, betont Brandenburg.

„Es ist uns auch wichtig, dass wir die Beeinträchtigungen, die eine Baustelle mit sich bringt, für die Bewohner so gering wie möglich halten“, sagt Brandenburg. „Deshalb haben wir unter anderem eine fast 150 Meter lange temporäre Lärmschutzwand zur benachbarten Schule und Kindertagesstätte gebaut.“

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