Offenbach / Hamburg. Am Dienstagmorgen müssen Fahrer und Fußgänger auf schwierige Straßenverhältnisse, Glatteis, Regen und Schnee vorbereitet sein. Für Dienstagabend erwartete der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Montagabend im Osten und Süden Eisregen oder Nieselregen mit Glatteis. Die Polizeistationen meldeten einige Eisunfälle während der Nacht, aber es gab kein Schneechaos wie in der Vorwoche.
Für den Osten und Südosten war zunächst etwas Schneefall zu erwarten, der sich schnell in Regen verwandeln und im Laufe des Morgens nachlassen sollte. Die frostigen Tage sind vorerst vorbei. Der Grund sind die Ausläufer einer starken atlantischen Depression, die allmählich wärmere Seeluft hereinbringt.
Autobahnen gesperrt
Besonders im Norden behinderten Schnee und rutschige Straßen den Verkehr am Montag- und Dienstagabend erheblich. In mehreren Teilen Niedersachsens gab es Unfälle durch das Eis. Die A7 war abends für einige Zeit von der Kreuzung Göttingen bis zur Tankstelle Göttingen in südlicher Richtung geschlossen. Die Streufahrzeuge der Autobahninstandhaltungsabteilung waren, wie die Polizei ankündigte, ständig im Einsatz.
Die A21 bei Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein war auch nachts gesperrt. Dort hatte sich ein Lastwagen geparkt und beide Fahrspuren nach Süden blockiert. Bei einem Autounfall auf der A10 im brandenburgischen Oberhavel wurde ein Polizist verletzt. Am Abend nach einem rutschigen LKW-Unfall hatte er Barrieren entfernt und wurde vom Auto angefahren.
Der 54-Jährige stirbt auf der B71
Ein 54-jähriger Fahrer aus dem Heidekreis wurde auf der B71 zwischen Hemslingen und Brockel getötet. Nach vorherigem Wissen verlor eine 29-Jährige am Nachmittag die Kontrolle über ihr Auto, als eisiger Regen einsetzte und auf die gegenüberliegende Fahrspur kam. Die Frau wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Eine Reihe von Unfällen in der hessischen Stadt Niedernhausen (Bezirk Rheingau-Taunus) erwies sich dagegen als mild: Ein Krankenwagen prallte auf einer glatten Fahrbahn gegen ein geparktes Auto. Die Feuerwehr rief an und ein Streuer rutschte aus und prallte am Unfallort gegen Fahrzeuge. Bei dem Unfall gab es keine Verletzungen, die Polizei schätzte den Sachschaden auf 211.000 Euro.
In und um Hamburg sowie in Kiel verwirrte starker Schneefall zum Teil die Bahn und den öffentlichen Nahverkehr. In Hamburg war der Hauptbahnhof am Montagabend vorübergehend geschlossen. „Fernzüge werden bis auf weiteres zurückgehalten. Es gibt Haltestellen und Zugausfälle “, twitterte die Deutsche Bahn und riet den Reisenden, mehr Zeit einzuplanen und alternative Routen zu prüfen. Kurz nach 21 Uhr sagte ein Zugsprecher, der Verkehr normalisiere sich, aber einzelne Züge seien immer noch verspätet.
Die S-Bahn Hamburg hatte zuvor getwittert, dass der Schneefall Schaltstörungen verursacht habe und es daher Einschränkungen im gesamten S-Bahn-Netz gebe. In Kiel hat die KVG Kieler Verkehrsgesellschaft den Verkehr vollständig eingestellt. Wie die KVG bekannt gab, wurde der Betrieb am frühen Dienstagmorgen „Stück für Stück“ wieder aufgenommen.
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) haben am Montagabend den Betrieb vorübergehend eingestellt. Eisregen machte die Straßen so glatt wie ein Spiegel, sagte das Transportunternehmen. Zusätzlich wurden die Freileitungen der Straßenbahnen innerhalb weniger Minuten mit einer Eisdecke bedeckt. Die Straßenbahnen hielten daher an den Haltestellen an, und die Busse fuhren aus Sicherheitsgründen zum Depot. Gegen 22.50 Uhr hieß es: „Der Verkehr rollt wieder.“
Regen in Berlin und Brandenburg
Für den Osten und Südosten wurde am frühen Dienstag etwas Schneefall erwartet, der sich schnell in Regen verwandeln und im Laufe des Morgens nachlassen sollte. Die frostigen Tage sind vorerst vorbei. Der Grund sind die Ausläufer einer starken atlantischen Depression, die allmählich wärmere Seeluft hereinbringt.
Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt sorgen für Regen auch im schneebedeckten Berlin und Brandenburg. Wie der Deutsche Wetterdienst am Morgen bekannt gab, wird es am Dienstagmorgen gelegentlich Nieselregen oder Regen in der Region geben. Laut den DWD-Meteorologen steigen die Temperaturen auf bis zu acht Grad.
In einigen Regionen der südlichen Hälfte, beispielsweise im Süden Bayerns, gibt es auch Warnungen vor Rutschgefahr: Hier ist mit teilweisem Gefrierregen oder Nieselregen zu rechnen, so der Deutsche Wetterdienst. Es kann Glatteis auftreten. Im Laufe des Tages wird es jedoch mit 3 Grad im östlichen Mittelgebirge und 11 Grad im westlichen Alpenvorland deutlich milder als zuletzt.
Skater sackte zusammen
Das Betreten von Eisbahnen ist überall im Land äußerst gefährlich: Wenige Stunden nach dem Einbruch in einen gefrorenen Teich beim Skaten in Baden-Württemberg starb ein 29-jähriger Mann im Krankenhaus, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Der junge Mann lief am Montagnachmittag auf dem Teich in der Nähe von Ravensburg, etwa 50 Meter vom Ufer entfernt, Schlittschuh, als das Eis unter ihm nachgab. Ein 60-jähriger Mann wollte dem jungen Mann helfen und brach in sich ein. Passanten zogen den Helfer, der auf die Bank gekracht war. Der 29-Jährige wurde zunächst von einem Taucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) aus dem Wasser genommen und anschließend in ein Krankenhaus gebracht.