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Gewalt im Fußball: Chaos nach dem Spiel zwischen BSG Chemie und Greifswald

Nach dem Regionalliga-Spiel zwischen der BSG Chemie Leipzig und Greifswald, das mit 1:2 endete, kam es im Stadion zu einem tumultartigen Vorfall, als Greifswald-Spieler Ali Wissam Abu-Alfa über den Zaun kletterte, um seine verbal angegriffene Familie zu schützen, was zu Handgreiflichkeiten und dem Einsturz von Bauzäunen führte und die Diskussion über Gewalt im Fußball neu entfachte.

Ein aufregendes und zugleich besorgniserregendes Fußballspiel in der Regionalliga Nordost sorgte für hitzige Diskussionen, als die BSG Chemie Leipzig gegen Greifswald verlor. Der Endstand von 1:2 war dabei nur der Auftakt zu einem skandalösen Vorfall, der das Spiel überschattete und für einen Tumult sorgte.

Nach dem Abpfiff ging es bei der Begegnung nicht nur um den sportlichen Verlust, sondern die Emotionen kochten über. Auf der Gegengerade, in der Nähe der Tribüne, wurden Angehörige der Greifswalder Spieler anscheinend verbal angegangen, was die Situation weiter eskalieren ließ.

Eine explosive Situation

Die Spannungen entluden sich, als der Greifswalder Spieler Ali Wissam Abu-Alfa über den Zaun kletterte, um seine Familie zu schützen. Was zunächst wie ein harmloser Akt der Solidarität wirkte, schlug schnell in ein Chaos um. Bauzäune stürzten ein, und es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen den Spielern und den Fans. Diese drastischen Szenen wurden teilweise auf Video festgehalten und verbreiteten sich schnell in sozialen Medien.

„Am Anfang dachte ich, wir geben uns nur Sprüche mit den Fans – was grundsätzlich in Ordnung ist, da der Zaun dazwischen war“, berichtete der Greifswald-Torwart Jakub Jakubov dem MDR. „Dann bekamen wir mit, dass die Familie eines Spielers körperlich oder verbal angegangen wurde. Wir wollten Alarm schlagen und waren bereit, über den Zaun zu gehen. Das sollte eigentlich nicht passieren.“ Diese Aussage verdeutlicht, wie schnell aus einem einfachen Fanszenario eine bedrohliche Lage entstehen kann.

Ein Trainer interveniert

Trotz des Drucks und Chaos an diesem Abend stellte sich auch der Trainer von Chemie Leipzig, Miroslav Jagatic, in die Schusslinie. Um seine Spieler und die Sicherheitslage zu beruhigen, mischte er sich aktiv in die Auseinandersetzungen ein. „Gewalt hat im Stadion nichts zu suchen“, sagte er nach den Vorfällen. „Da müssen sich alle unter Kontrolle haben. Gewalt gehört da nicht hin – geschweige denn zwischen Spielern oder Fans und Spielern.“ Seine Worte spiegeln die Werte des Fairplays wider, die im Sport, insbesondere im Fußball, hochgehalten werden sollten.

Der zweite Trainer der Gäste, Lars Fuchs, war ebenfalls verständlicherweise verärgert über die Situation. Er fragte sich, ob es klug sei, die Familien seiner Spieler in solche riskanten Bereiche des Stadions zu setzen. „Das darf nicht zum Fußball gehören“, erklärte Fuchs vehement. „Der Fußball gehört den Spielern und nicht nur den Zuschauern. Ich stehe zu meinen Jungs, die ihre Familie schützen wollen.“

Die Situation beruhigte sich schließlich nach einigen Minuten und dem Eingreifen der Sicherheitskräfte im Kunze-Sportpark. Dennoch bleibt dieser Vorfall ein schockierendes Beispiel dafür, wie leicht ein Fußballspiel in Unruhe und Gewalt umschlagen kann, und heizt die Diskussion über Sicherheit und den Umgang mit Fans im Fußball wieder an.

NAG

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