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„Fußverkehr in Leipzig: Vier-Punkte-Plan für mehr Sicherheit an Ampelanlagen“

Für mehr Sicherheit im Fußverkehr: Leipzig plant fußgängerfreundliche Ampeln

Im Leipziger Stadtrat wurde kürzlich über den Fußverkehr und die Sicherheit der schwächsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Straßenverkehr debattiert. Die Linksfraktion legte einen Vier-Punkte-Plan für fußgängerfreundliche Ampeln vor. Die Mehrheit der Ratsversammlung unterstützte diesen Plan, sodass die Kommune, insbesondere das Dezernat Stadtentwicklung und Bau, in Zukunft beachten muss, wann immer Ampeln neu gebaut oder modernisiert werden.

Die vier Punkte des Plans sehen vor, dass Lichtsignalanlagen mit Mittelinsel oder Fahrbahnteilern aus Sicherheitsgründen der Vergangenheit angehören sollen. Zudem sollen die Grünphasen so gestaltet werden, dass ein komfortables Überqueren der Straße möglich ist, ohne den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu beeinträchtigen. Statt einer Geschwindigkeit von 1,2 Metern pro Sekunde, sollen Fußgängerinnen und Fußgänger nur noch 1,0 Meter pro Sekunde erreichen müssen, um eine Ampel überqueren zu können. Des Weiteren soll noch in diesem Jahr eine Kreuzung gefunden werden, die sich für das Pilotprojekt einer Diagonalquerung eignet. Bei diesem Modell werden alle Fußgängerampeln gleichzeitig auf Grün geschaltet, sodass eine Kreuzung diagonal überquert werden kann. In Tokio ist diese Art der Querung bereits bekannt und wird erfolgreich angewendet.

Die Stadtverwaltung unterstützt grundsätzlich die Anliegen der Linksfraktion, betonte jedoch, dass die Kreuzungen in Leipzig sehr unterschiedlich und komplex seien. Daher müssten sie sorgfältig geprüft werden. Die Verwaltung zeigte auch Sympathie für das Pilotprojekt der Diagonalquerung, wies aber darauf hin, dass sich dadurch die Wartezeiten für den Auto-, Rad- und Nahverkehr verlängern könnten. Ein konkretes Startdatum für das Pilotvorhaben wurde nicht genannt.

Der Verwaltungsstandpunkt fand keine Mehrheit im Stadtrat, sodass der Vorschlag der Linksfraktion angenommen wurde. Franziska Riekewald, Sprecherin für Mobilität der Linksfraktion, freute sich über den Beschluss. Sie betonte, dass dieser die Sicherheit und den Komfort für alle Fußgängerinnen und Fußgänger verbessern werde, insbesondere für Kinder und ältere Menschen.

Die Diskussion im Stadtrat rief auch eine Abgeordnete der Freibeuter-Fraktion auf den Plan. Ute Elisabeth Gabelmann hatte bereits im Frühjahr 2019 das Diagonalqueren von Kreuzungen angeregt, nachdem es zuvor einen tödlichen Unfall einer Radfahrerin gegeben hatte. Damals wurde ihr gesagt, dass es dafür in Leipzig keine geeigneten Straßenknoten gebe. Sie kommentierte den Erfolg der Linksfraktion mit einem Seitenhieb auf deren angebliche Kopie ihres Antrags.

Es bleibt abzuwarten, wann genau die Maßnahmen für fußgängerfreundliche Ampeln in Leipzig umgesetzt werden. Die Beteiligten sind jedoch zuversichtlich, dass dies so schnell wie möglich geschehen wird.

Quelle: LVZ

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