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Full Rewind Festival kehrt nach Roitzschjora zurück: Großveranstaltung für Metal-, Hardcore- und Punk-Liebhaber geplant

Was ist das „Full Rewind Festival“?

Ein Blick auf Name und Logo der Veranstaltung – zu sehen ist der Kopf eines japanischen Samurai-Kriegers – lässt Szenekenner schnell wissend nicken: Hinter dem Projekt verbergen sich mit Sven Borges, Mike Schorler und Roland „Bogo“ Ritter jene Veranstalter, die über lange Jahre mit dem „With Full Force“-Festival zig tausend Besucher ins ländliche Nordsachsen lockten. Nach sieben Jahren Abstinenz vom Flugplatz habe man nun wieder Blut geleckt, ließ das Trio in den sozialen Medien wissen – und verkündete Überlegungen, 2024 mit einem neuen Festival nach Roitzschjora zurückkehren zu wollen.

Wie lief der Testlauf in Dresden?

Sehr gut, bestätigt Roland „Bogo“ Ritter. An drei Tagen – vom 4. bis 6. August – habe man je Tag rund 1000 Besucher begrüßen dürfen. Darunter seien enorm viele bekannte Gesichter aus „With Full Force“-Zeiten gewesen. Und das Feedback sei eindeutig gewesen: Im Fall einer Rückkehr nach Roitzschjora wolle man auf jeden Fall mit von der Partie sein.

Wann steigt die Rückkehr nach Roitzschjora?

Schon die Reaktionen der Fans auf erste Ankündigungen der möglichen Rückkehr waren eindeutig: Metalfans in Nordsachsen und weit darüber hinaus würden ein Festival-Revival mit offenen Armen empfangen. Inzwischen steht fest: Das „Full Rewind Festival“ steigt – und zwar vom 2. bis 4. August 2024, an alter Wirkungsstätte auf dem Flugplatz. Geplant wird für den Start mit 8000 bis 10.000 Besuchern.

Wie stehen die Behörden zum neuen Festival?

In der Gemeinde Löbnitz freut man sich über die Rückkehr. Immerhin war das „With Full Force“ über viele Jahre ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Kommune. Die Probleme, die einst zum Weggang führten, seien inzwischen ganz offenbar ausgeräumt, heißt es aus dem Rathaus. Auch auf Seiten des Landratsamts ist man den Plänen gegenüber positiv eingestellt.

Welche Bands spielen beim „Full Rewind Festival“?

Der stilistische Fokus beim „Full Rewind Festival“ soll auf extremerem Metal, Hardcore und Punk liegen. Die gleiche Kerbe also, die schon das ursprüngliche „With Full Force“ auszeichnete. Aktuell liest sich das bisherige Lineup entsprechend wie ein Who-Is-Who der langjährigen „With Full Force“-Geschichte, inklusive einiger stilistischer Ausreißer. Bestätigt sind bislang: Amon Amarth, Hatebreed, Sick Of It All, Emil Bulls, Life Of Agony, Emmure, The Black Dahlia Murder, Pro-Pain, Bodysnatcher, Excrementory Grindfuckers, Milking The Goatmachine, Ektomorf, Spiritworld, Stesy und Tragedy.

Was für ein Programm ist darüber hinaus geplant?

Auch beim restlichen Programm will das „Full Rewind Festival“ zahlreiche liebgewonnene Traditionen aus früheren Zeiten wiederbeleben. So soll etwa die legendäre Knüppelnacht, die bis in die Morgenstunden Bands aus Black-, Death- und Thrash-Metal – und allem dazwischen – eine Bühne zurückkehren. In Sachen Kulinarik wird ebenfalls auf Bewährtes gesetzt: Die beliebte Erdbeerbowle soll ebenso ihr Revival feiern wie der Tequila-Bus.

Wie entwickelte sich das „With Full Force“?

In den Neunzigerjahren zunächst in Werdau, später in Zwickau veranstaltet, etablierte sich das „With Full Force“ spätestens ab dem Umzug nach Roitzschjora als eine der bekanntesten Großveranstaltungen für harte Gitarrenmusik. Zu Beginn stark im klassischen Heavy Metal sowie frühen extremen Spielarten verwurzelt, verschob sich der Fokus im Lauf der Jahre zu Metal- und Hardcore. Die musikalischen Wurzeln wurden jedoch weiter bedient: Unter anderen Iron Maiden, Motörhead oder Slayer standen in Roitzschjora auf der Bühne. Kurz vor dem 25. Festivalgeburtstag erfolgte der Umzug nach Ferropolis, 2019 übernahm ein neuer Veranstalter das Ruder. Das Festival wird seither als „Full Force“ mit angepasstem Programm durchgeführt. In Roitzschjora zerschlug sich derweil die Hoffnung auf Ansiedlung eines neuen Festivals.

LVZ