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EU plant jährliche Autobesichtigungen: Was bedeutet das für Sachsen-Anhalt?

Die EU-Kommission plant eine jährliche Pflichtinspektion für Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind. Dieser Vorschlag, der noch die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten benötigt, hat bereits in Deutschland für Diskussionen gesorgt, insbesondere in Sachsen-Anhalt, wo das durchschnittliche Alter der zugelassenen Pkw im Jahr 2025 über zehn Jahre liegen dürfte.

Die Gründe für das höhere Durchschnittsalter der Fahrzeuge sind vielfältig: teure Neuanschaffungen, gestiegene Preise, wirtschaftliche Unsicherheiten und eine geringere Nachfrage nach Elektroautos tragen dazu bei, dass viele Autobesitzer lieber in Reparatur und Wartung ihrer alten Autos investieren als in den Kauf neuer Fahrzeuge. Dies führt dazu, dass Sachsen-Anhalt im Bereich der Elektromobilität hinter anderen Bundesländern zurückbleibt.

Kritik an der geplanten Regelung

Der ADAC äußert sich kritisch zu der Vorschrift. Laut einer Aussage von ADAC-Sprecherin Sarah Kaiser sei die aktuelle Hauptuntersuchung bereits ausreichend und eine häufigere Prüfung nicht erforderlich. Auch aus dem EU-Parlament kommen Bedenken; zahlreiche Abgeordnete warnen vor erhöhtem bürokratischem Aufwand und finanziellen Belastungen für die Autobesitzer. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter bezeichnet die Forderung als unverhältnismäßig.

EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas verteidigt jedoch die Maßnahmen. Er erklärt, dass das Ziel darin besteht, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Unter den Vorschlägen der Kommission befinden sich auch die Erfassung von Kilometerständen in nationalen Datenbanken sowie neue Tests für elektronische Sicherheitssysteme und Emissionen. Ein weiteres Argument für die jährlichen Prüfungen ist, dass sie zu einem Prozent weniger Verkehrstoten und Verletzten führen sollen, da ältere Fahrzeuge tendenziell pannenanfälliger sind und häufiger in Unfälle verwickelt werden.

Aktuell müssen Autos in Deutschland in der Regel alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. Bei Fahrzeugen, die älter als neun Jahre sind, liegt die Mängelquote bei alarmierenden 54 Prozent, und mehr als jedes vierte Auto hat erhebliche Mängel. In Deutschland mussten im Jahr 2023 knapp 22 Millionen Pkw zur Hauptuntersuchung, wobei mehr als die Hälfte dieser Fahrzeuge über neun Jahre alt war, wie MZ.de berichtete. Weitere Informationen zu diesem Thema sind auch bei Spiegel.de zu finden.

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Sachsen-Anhalt, Deutschland
Beste Referenz
mz.de
Weitere Infos
spiegel.de