Bei Erkundung eines „Lost-Places“ – Fotografen entdecken Leiche in Leipzig
Bei der Erkundung eines abrissreifen Hauses haben zwei „Lost-Places“-Fotografen in Leipzig eine Leiche entdeckt. Dies ist bereits der dritte Leichenfund innerhalb einer Woche in der Stadt. Die beiden Männer waren am Donnerstagmorgen (27. Juli 2023) gegen 4.40 Uhr in dem ehemaligen Getreidespeicher des Lindenauer Hafens in Leipzig unterwegs, als sie den leblosen Körper fanden. Der Getreidespeicher sowie der Speicher in der Plautstraße sind sogenannte „Lost-Places“ – aufgegebene, verlassene und häufig verfallene Gebäude.
Eine Straftat könne nach derzeitigen Erkenntnissen weder ausgeschlossen noch bestätigt werden, so die Polizei Sachsen. Bei dem Toten handelt es sich um eine Männerleiche, über deren Identität noch nichts bekannt ist. Der Mann soll sich bereits seit längerer Zeit in einem Schacht im Wasser befunden haben, weshalb die Bergung schwierig gestaltet war. Zeugen sollen außerdem am Mittwochabend gegen 22 Uhr Schreie aus der Richtung des Leichenfundortes gehört haben, die plötzlich verstummten. Die Polizei wollte dies jedoch nicht bestätigen.
Vor Ort haben Beamte der Kriminaltechnik und der Bereitschaftspolizei weitere Spuren gesichert. Zur späteren Untersuchung des Fundortes wurden 3D-Bilder mit einer 360-Grad-Kamera erstellt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Neue Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von der Obduktion der Leiche, die durch einen Ermittlungsrichter angeordnet wurde. Weitere Informationen können jedoch derzeit nicht bekannt gegeben werden. Die genauen Umstände des Falls werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Dritter Leichenfund in einer Woche in Leipzig
Bereits am Montag (24. Juli) wurde in einer Leipziger Wohnung eine Leiche gefunden. Die Identität und Todesursache der Person aus der Lauchstädter Straße sind noch nicht geklärt. Laut einer Sprecherin wurden die Ermittlungen aufgenommen, da die Todesursache nicht offensichtlich natürlich war.
Einen Tag später wurde die Leiche eines 38 Jahre alten Mannes von Passanten im Leipziger Karl-Heine-Kanal entdeckt. Auch in diesem Fall wird eine Obduktion weitere Klarheit bringen.
Derzeit ist noch nicht bekannt, ob es einen Zusammenhang zwischen den drei Fällen gibt. Die Ermittlungen laufen weiter.
(Quelle: Leipzig, MDR)