Der Verlust von pflanzlicher Biodiversität und die Hilfe durch „Conservation Gardening“
Die Erhaltung der pflanzlichen Biodiversität ist ein wichtiges Anliegen für die Menschheit. Leider ist der Rückgang einheimischer Arten in vielen urbanen Gebieten besorgniserregend. Ein Forscherteam der Universität Leipzig, unter der Leitung von Ingmar Staude, hat nun eine Methode vorgestellt, wie Hobbygärtner helfen können. Dabei konzentrieren sie sich auf das Prinzip des „Conservation Gardening“, bei dem gezielt urbane Bereiche bepflanzt werden, um den Rückgang einheimischer Arten zu stoppen.
Das Problem mit traditionellen Gärten
Im Gegensatz zu vielen traditionellen Gärten, die oft mit gemähten Rasenflächen und Schotterböden dominieren, bieten die „Conservation Gardens“ eine Vielzahl von Pflanzenarten. Diese Gärten sind viel artenreicher und bieten Lebensraum für bedrohte Arten.
Datenanalyse und Unterstützung
Um diese Vielfalt zu fördern, haben die Forscher zunächst die deutsche Rote Liste für gefährdete Arten durchsucht, die Daten für alle 16 Bundesländer enthält. Mithilfe der NaturaDB-Datenbank konnten bedrohte Arten identifiziert werden, die in den Gärten der jeweiligen Regionen wachsen könnten. Um die Sammlung von Daten zu erleichtern, wurde eine spezielle App entwickelt, über die sowohl Gärtner als auch lokale Behörden Arten melden können, die sich gut für die heimischen Gärten eignen.
Ergebnisse der Untersuchung
Die Untersuchung ergab, dass durchschnittlich 41 Prozent der Arten von der Roten Liste (988 Spezies) für heimische Gärten geeignet sind. Davon sind 650 Arten (66 Prozent) im Handel erhältlich. Ein weiterer Vorteil dieser Arten ist, dass 45 Prozent von ihnen trockene Böden bevorzugen und daher weniger Bewässerung benötigen. Im Vergleich dazu gilt dies nur für 27 Prozent der konventionellen Gartenpflanzen. Die Studienautoren betonen, dass dies sowohl für den Erhalt der Biodiversität in Deutschland als auch für andere Länder ein neuer Ansatz ist.
Fazit
„Conservation Gardening“ bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die pflanzliche Biodiversität in städtischen Gebieten zu erhalten. Durch gezielte Bepflanzung und das Schaffen von Lebensräumen für bedrohte Arten können Hobbygärtner einen wichtigen Beitrag leisten. Die Nutzung von Apps zur Sammlung von Daten ermöglicht es, den Fortschritt zu überwachen und weitere Maßnahmen gezielt zu planen.
Stand: 08. September 2023, 09:15 Uhr