Es war der Höhepunkt der Leipziger Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung – Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67, gespielt vom Gewandhausorchester Leipzig und dirigiert von Herbert Blomstedt. Das Gedenkkonzert fand am 9. Oktober 1999 in der Nikolaikirche statt. In Leipzig – der zweitgrößten Stadt der ehemaligen DDR – ereignete sich am 9. Oktober 1989 ein historischer Wendepunkt, als rund 70.000 Leipziger ihre Angst vor ihrem autoritärer Staat, um für Freiheit und mehr Demokratie zu demonstrieren. Diese „Montagsdemonstration“, wie sie später bekannt wurde, verlief trotz zunehmender politischer Spannungen friedlich und wurde zu einem der Ereignisse, die einen Monat später am 9. November zum Fall der Berliner Mauer führten. Der Schlachtruf der Demonstranten „Wir sind das Volk!“ – we are the people – wurde für dieses Konzert wieder aufgegriffen, in dem mit dieser Aufführung von Beethovens Fünfter, auch als „Schicksalssymphonie“ bekannt, der schicksalhaften Wende der Geschichte gedacht werden sollte. Den Zusatzbeinamen soll es als Bonmot vom Komponisten selbst erhalten haben. In Bezug auf die vier Eröffnungstöne und ihren berühmten Rhythmus soll Beethoven gesagt haben: „So klopft das Schicksal an die Tür!“ Die Interpretation durch das Leipziger Gewandhausorchester unter der Leitung von Herbert Blomstedt ist geradezu schwerfällig im Tempo, sodass man jeder Drehung und Wendung von Beethovens Symphonie aufmerksam lauschen kann. Zum Gedenken an diesen entscheidenden Tag in Leipzig so kurz vor der Wende der Gezeiten der Welt Politik, diese künstlerische Wahl trägt sicherlich dazu bei, die langsame Wendung des Schicksals zu unterstreichen (00:00) I. Allegro con brio (07:45) II. Allegro con brio (07:45) Andante con moto (17:49) III. Allegro (26:21) IV. Allegro © EuroArts Weitere Konzerte in y ansehen DW Classical Music abonnieren: https://www.youtube.com/dwclassicalmusic #beethoven #symphony #blomstedt .
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