
Bonhoeffer-Schule sucht dringend Ehrenamtliche für AGs
Altenburg-Nord, ein Stadtteil in Altenburg, hat im Laufe der Jahre einige Veränderungen erfahren. Die Nachbarschaft war früher sehr eng verbunden, es gab gemeinschaftliche Aktivitäten und Feste, bei denen man sich traf und austauschte. Doch heute fehlen solche Aktionen und die Gemeinschaftsaktivitäten sind seltener geworden. Diese Entwicklung bedauern viele Bewohner des Stadtteils.
Rainer Pohle, ein langjähriger Einwohner von Altenburg-Nord, erinnert sich gerne an die alten Zeiten und die freundschaftliche Verbindung zur Nachbarschaft. Er bedauert, dass es solche Aktionen und Treffen heutzutage nicht mehr gibt. Bei einem OVZ-Stammtisch in der Awo-Begegnungsstätte in der Barlachstraße äußerte er seine Enttäuschung.
Die meisten Anwesenden beim Stammtisch stimmen Pohle zu und bestätigten, dass das Fehlen von gemeinschaftlichen Aktivitäten auffällig sei. Der Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Stadtteils ist das Frühlingsfest der „AG Nord“ auf dem Nordplatz. Es könnte jedoch mehr solcher Veranstaltungen geben. Das Problem ist jedoch, dass es an engagierten Personen fehlt, die sich für solche Ereignisse einsetzen möchten.
Es gibt zwar genug Orte für den Austausch im Stadtteil, wie zum Beispiel zwei Jugendclubs, das Bürgerzentrum Nord und die Awo-Begegnungsstätte. Allerdings ist die Nutzung dieser Räumlichkeiten problematisch. Janek Rochner-Günther, ein Sozialarbeiter vom Kinder- und Jugendhaus, beklagt die mangelnde Nutzung der Räume im Bürgerzentrum. Obwohl die Räumlichkeiten großartig sind, stehen sie oft leer, unter anderem wegen der hohen Nutzungsgebühren für Vereine.
Ein weiteres Problem ist der Mangel an Ehrenamtlichen, die Interesse daran haben, sich im Stadtteil zu engagieren und bei Projekten vor Ort mitzuhelfen. Die Hauptamtlichen sind bisher hauptsächlich für die gemeinschaftlichen Aktivitäten verantwortlich, haben jedoch nur begrenzte Zeitressourcen. Patrick Wagner, ein Sozialarbeiter von der Awo-Begegnungsstätte, betont, dass ein soziales Angebot wie ein Puzzle ist, das von verschiedenen Akteuren zusammengesetzt werden muss.
Yvonne Künzel, die Schulleiterin der Dietrich-Bonhoeffer-Regelschule, bestätigt den Mangel an Ehrenamtlichen. Die Schule sucht dringend Personen, die Interesse haben, AGs zu betreuen und den Kindern in ihrer Freizeit neue Fertigkeiten beizubringen. Wer sich mit überschaubarem Zeitaufwand engagieren möchte, kann sich gerne in der Schule melden.
Janek Rochner-Günther, der Sozialarbeiter, bringt noch einen anderen Denkansatz mit ein. Kinder und Jugendliche bräuchten Orte, an denen sie nicht sofort vom Ordnungsamt vertrieben werden. Er schlägt vor, öffentliche Grillplätze einzurichten, die ausreichend mit Mülleimern ausgestattet sind und täglich geleert werden. Dadurch würde er auch das Müllproblem im Stadtteil lösen.
Im Gespräch beim OVZ-Stammtisch wurde deutlich, dass das soziale Miteinander in Altenburg-Nord bereits bessere Zeiten erlebt hat. Mehr Kommunikation und ehrenamtliche Arbeit würden dem Stadtteil guttun, sowohl jetzt als auch in Zukunft.