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Altenburg braucht gegenüber Immobilien-Spekulanten mehr Handhabe

Altenburg braucht gegenüber Immobilien-Spekulanten mehr Handhabe

Loswerden wird die Stadt Altenburg nachlässige Immobilienspekulanten im Stadtgebiet so schnell wahrscheinlich nicht mehr. Also bleibt nur die Flucht nach vorn, meint LVZ-Redakteurin Nicole Eyberger.

Bevo DE Alpha und ihre Immobilien in Altenburg

Im laufenden Jahr hat die Immobiliengesellschaft Bevo DE Alpha in Altenburg schon mehrmals von sich reden gemacht. Ihr gehören unter anderem Objekte in der Ahornstraße, der Siegfried-Flack-Straße und An der Glashütte, wo Mieterinnen und Mieter gleich zweimal vor einem drohenden Fernwärmestopp standen, weil die eingesetzte Hausverwaltung die Rechnungen bei der Ewa nicht bezahlt hatte, und wo sich Bewohner fortlaufend dem Kampf gegen die Verwahrlosung ihrer Wohnorte stellen müssen. Bevo DE Alpha gehören auch zwei marode Immobilien im Bereich Käthe-Kollwitz-Straße, an deren Kauf sich die Altenburger AWG seit Jahren ihre Zähne ausbeißt.

Die Vernachlässigung großer, auswärtiger Immobilienunternehmen

Es ist bemerkenswert, wie ein einziger Akteur in Altenburg so viel Verdruss und Ärger auslösen kann. Doch die Bevo steht nur beispielhaft für die Vernachlässigung von Eigentum und mangelndes Verantwortungsbewusstsein großer, auswärtiger Immobilienunternehmen. Denn weitere fragwürdige Investoren gibt es im gesamten Altenburger Stadtgebiet genug – und wie es aussieht, wird die Stadt die meisten mangels lokaler Einflussmöglichkeiten auch so schnell nicht mehr loswerden.

Höhere Handlungsoptionen für die öffentliche Hand

Es bleibt also wohl nur, für die Zukunft vorzubauen. Damit unliebsame Immobilien-Spekulanten nicht weiter um sich greifen, braucht es künftig eine stärkere öffentliche Hand, die etwa bei Eigentümerwechseln von Liegenschaften öfter selbst die Initiative ergreift – wenn auch nur, um die Immobilie im Anschluss, etwa mit Sanierungsklauseln versehen, weiterzuveräußern. Für mehr kommunale Handlungsoptionen ist in Thüringen allerdings auch mehr Unterstützung von gesetzgeberischer Seite vonnöten.

LVZ