
Tausende aus der Grundstoffindustrie fordern Zukunftssicherung
15.03.2025 – 12:46
IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Am heutigen Aktionstag versammelten sich über 77.000 Menschen in verschiedenen Städten Deutschlands, um für eine nachhaltige Zukunft ihrer Industrien zu demonstrieren. Die industrielle Grundlage Deutschlands, insbesondere in Bereichen wie Chemie, Metalle, und Papier, steht unter Druck, und dies erfordert sofortige Maßnahmen von der politischen Führung.
Die IG Metall und die IGBCE organisierten diesen Protest, um die hohen Energie- und CO2-Preise sowie den drohenden Arbeitsplatzabbau aufmerksam zu machen. In einem eindringlichen Aufruf an die Politik betonte IGBCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis, dass die aktuelle Lage alarmierend sei: „Die Hütte brennt lichterloh. Fast täglich erreichen uns Meldungen über neue Sparmaßnahmen und Stellenstreichungen“, erklärte er in Hannover.
- Wichtige Forderungen:
- Anhaltender Erhalt von Arbeitsplätzen in der Grundstoffindustrie.
- Politische Unterstützung zur Senkung der Energiepreise.
- Investitionen in moderne Technologien und umweltfreundliche Energiequellen.
Die Anzeichen für eine potenzielle Abwanderung von Schlüsselindustrien sind bereits spürbar. In den letzten Monaten wurden allein mehr als 200 Fälle von Arbeitsplatzverlusten in diesen energieintensiven Sektoren verzeichnet. Vassiliadis warnte: „Ohne unsere Industrie wird Deutschland ein ärmerer Ort sein. Wir fordern eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen.“
Gleichzeitig muss die bestehende Ungleichheit in der Vermögensverteilung thematisiert werden. Die IGBCE spricht sich für eine einmalige Vermögensabgabe von fünf Prozent für die wohlhabendsten Bürger aus, die laut ihren Berechnungen 175 Milliarden Euro für notwendige Infrastrukturinvestitionen generieren könnte. Dies könnte eine wichtige Rolle beim Abbau der ökonomischen Benachteiligungen in Deutschland spielen.
Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, verdeutlichte in ihren Worte in Hannover: „Wir stehen hier, weil wir an die zukunftsfähige Industrie glauben! Wir müssen Innovationen und neue Technologien vorantreiben. Jetzt ist der Zeitpunkt für mutige Entscheidungen, damit unsere Industrien erhalten bleiben.“
Mit dem heutigen Aktionstag setzen die Gewerkschaften ein starkes Zeichen, dass die wirtschaftliche und soziale Stabilität dieser Industriebranchen an einem Wendepunkt steht. Die Forderung bleibt klar: Die Politik muss konkrete Maßnahmen ergreifen, um den industriellen Kern Deutschlands zu stärken und krizensichere Rahmenbedingungen zu schaffen. „Es ist Zeit zu handeln,“ schlossen die Veranstalter ihre Ansprache.