80. Jahrestag: Im Gedenken an die Opfer der Bombennacht
In der Nacht vom 3. zum 4. Dezember 1943 starben in Leipzig beim schwersten Luftangriff des Zweiten Weltkrieges auf die Stadt mehr als 1.800 Menschen. Zu den Todesopfern und fast 4.000 Verletzten zählten nicht nur Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt, sondern auch Soldaten, Evakuierte aus anderen Städten sowie zahlreiche ausländische Zwangsarbeiter. 140.000 Leipziger – ein Fünftel der Bevölkerung – wurden obdachlos.
Zum 80. Jahrestag erinnert die Stadt Leipzig am 4. Dezember 2023 in zwei Veranstaltungen an das Grauen der Bombennacht. Bereits am Freitag, 1. Dezember 2023, bietet das Stadtgeschichtliche Museum eine Führung durch die Ausstellung „Bomben auf Leipzig“.
Kranzniederlegung auf dem Südfriedhof
Auf dem Südfriedhof Leipzig werden am 4. Dezember 2023, 11 Uhr, Oberbürgermeister Burkhard Jung und Jens Lehmann, Vorsitzender des Stadtverbandes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., am Gedenkkreuz für die Leipziger Bombenopfer des Zweiten Weltkrieges (Abteilung XXVIII, 5. bis 6. Gruppe) in Ansprachen an die Geschehnisse erinnern. Eine Kranzniederlegung mit Schweigeminute schließt sich an. Die Veranstaltung, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind, wird von Björn Brünnich musikalisch umrahmt.
Gedenkkonzert in der Thomaskirche
Um 19 Uhr bitten Stadt Leipzig und Kirchgemeinde am 4. Dezember 2023 zu einem Gedenkkonzert in die Thomaskirche. Die musikalische Gestaltung liegt bei den Kammerchören Josquin de Préz und amici musicae sowie beim Leipziger Vocalensemble. Oberbürgermeister Burkhard Jung wird eine Gedenkrede halten, zudem kommt die Zeitzeugin Monika Gerbeth zu Wort. Der Eintritt zu dem Gedenkkonzert ist frei. Im Anschluss führt eine Prozession zur Gedenkstele auf dem Matthäikirchhof. An der Stele, die an die in der Bombennacht zerstörte Matthäikirche erinnert, werden Kränze niedergelegt und mit einer Schweigeminute der Opfer der Luftangriffe gedacht.
Führung im Stadtgeschichtlichen Museum
Bereits am Freitag, 1. Dezember 2023, 15 Uhr, stellt Dr. Johanna Sänger in der Ständigen Ausstellung „Moderne Zeiten“ im 2. Obergeschoss des Alten Rathauses die Film-Ton-Installation „Bomben auf Leipzig“ vor. Eingepasst in die historische Dachkonstruktion der Nachkriegszeit lässt diese sehr eindringlich die Schrecken der Bombenangriffe gegenwärtig werden. 1943 hatten Brandbomben im Alten Rathaus Turm, Dachstuhl und das zweite Obergeschoss zerstört. Wegen Wassermangels konnte der Brand nicht gelöscht werden. Jahrelang blieben die stählernen Dachstreben als gleichsam mahnendes Zeichen des Krieges offen, 1946 begann unter widrigsten Umständen der Wiederaufbau. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine vorherige Anmeldung zur kostenlosen Führung per E-Mail an stadtmuseum@leipzig.de oder telefonisch unter 0341 9651340 erforderlich.