Auslöser ist die Schließung des Oberen Paußnitzsiels zum Elsterflutbett und eines Verbindungsgrabens im Paußnitz, so dass der aufgestaute Paußnitz über ehemalige Altwasserseen in eine flache Fläche fließt. Nach einer erfolgreichen 14-tägigen Überschwemmung wird das Obere Paußnitzsiel wieder eröffnet. Das Wasser fließt zurück in die Weiße Elster.
Das Langzeitprojekt „Paußnitzer Überschwemmung“ unterstützt die Ziele der Rio-Konferenz von 1992 zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt (Biodiversität). 1993 startete das Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig das Pilotprojekt für vorübergehende, gezielte Überschwemmungen im südlichen Leipziger Auwald. Heute ist es der Ausgangspunkt für das geplante erweiterte Wiederbenetzungsprojekt „Dynamic Aue“ und soll den bisherigen Hochwasserprozess auf einen für die Auen typischen dynamischen Verlauf optimieren.
Veränderungen in Flora und Fauna werden untersucht. Die Bilanz war bisher positiv: Neben dem für Auenbedingungen untypischen starken Rückgang des übermäßigen Ahornwachstums in Norwegen werden Bäume, die typisch für Schwemmwälder sind, wie die Feldulme, zunehmend von der regelmäßige Überschwemmungen. Langfristig könnte sich das Gebiet zu einer Art Auwald entwickeln, der reich an Seerosen und Erlen ist. Zusätzlich kann eine Spezialisierung der Fauna mit feuchtigkeitsliebenden Tieren (Schnecken- und Käferarten) beobachtet werden.